Rezension

Stern des Nordens

Stern des Nordens - D. B. John

Stern des Nordens
von D. B. John

Bewertet mit 4 Sternen

Undercover im Land der Lügen. Eine tödliche Mission in Nordkorea, eine junge CIA-Agentin auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester.
Washington DC, 2010: Zwölf Jahre ist es her, dass Jenna Williams' Zwillingsschwester an einem Strand in Südkorea spurlos verschwand. Als die CIA die frischgebackene Agentin auf eine geheime Mission nach Nordkorea schickt, ist sie fest entschlossen, die Wahrheit über ihre Schwester herauszufinden.
Ein Dorf in der nordkoreanischen Provinz: Bäuerin Moon kämpft ums Überleben. Als sie ein Hilfs-Paket mit Lebensmitteln aus dem Ausland findet, macht sie den Inhalt auf dem Markt zu Geld. Für ihre Furchtlosigkeit wird sie von den anderen Frauen bewundert, von der Polizei argwöhnisch beobachtet. Als eine der Marktfrauen verhaftet wird, entwickelt sich Moon zur Stimme des Widerstands. 
Pjöngjang: Anlässlich einer Beförderung wird die Familiengeschichte des Parteifunktionärs Cho durchleuchtet. Denn Karriere machen darf nur, wer über drei Generationen einen tadellosen Hintergrund nachweisen kann. Was dabei ans Licht kommt, lässt den linientreuen Anhänger Kim Jong-Ils alles in Frage stellen, woran er jemals geglaubt hat. Als Cho die Amerikanerin Jenna Williams kennenlernt, ahnt er nicht, dass sie undercover für die CIA in Einsatz ist. Und welche Ereignisse ihre Begegnung in Gang setzen wird ...

Inhaltsangabe auf amazon

Man neigt ja dazu, bei den jubelnden Mengen von Nordkoreaner, zu vermuten, dass die alle gezwungen sein müssen und sich die Menschen heimlich danach sehnen, so wie wir zu leben. Frei und ungezwungen.

Auf die Idee, dass die ihren großen Führer wirklich lieben könnten bin ich bisher gar nicht gekommen.

Diese Stimmungen und Schwingungen hat der Autor super rübergebracht.

Eine Passage aus diesem Buch hing mir lange nach, als Kin Jong Il auf der Empore erscheint, um die Huldigungen seines Volkes entgegen zu nehmen. Da denkt nämlich einer der Bürger -

"Wie bescheiden war dieser Mann in seiner einfachen Arbeiterkleidung! Wie zerbrechlich ob all der Mühsal, die er für das Glück seines Volkes auf sich genommen hat."

So herum habe ich das ja noch nie gesehen. Aber wenn man mit diesen Gedanken aufwächst und auch in der Schule sowas hört, dann fallen andere Blickwinkel wohl schwer. Die Nordkoreaner können ja nicht wissen, wie es in anderen Teilen der Welt aussieht.

Ich kann nicht sagen, ob alles, was in diesem geschildert wurde, so auch der Wirklichkeit entspricht, aber ich empfand das Buch auf jeden Fall als sehr realistisch. 

Ein Buch, das auf jeden Fall den Horizont erweitert.

Leider musste ich 1 Stern abziehen, denn es hatte doch ein paar Längen, in denen es ihm nicht so gelungen ist, meine Aufmerksamkeit vom wirklichen Leben abzulenken.