Rezension

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Sternenkonstellation als erstes Indiz für Mord?

Planetenpolka - Lotte Minck

Planetenpolka
von Lotte Minck

Bewertet mit 5 Sternen

Lotte Minck ruft in „Planetenpolka“ ein neues Ermittlerteam auf den Plan.

Stella, die Astrologin, wird als erste hellhörig. Geht es beim Tod von Cäcilie von Breidenbach um Mord, oder verstarb die alte Dame doch eines natürlichen Todes? Ihr Bauchgefühl und die Sterne lassen Stella sich mit ihrer Vermutung voll Vertrauen an Kommissar Arno wenden. Dieser block allerdings bei der ersten Erwähnung ihres Berufes ab. Doch Stella gefällt ihm. Und irgendetwas könnte vielleicht doch an der Geschichte sein. So beginnt er vorsichtige Nachforschungen anzustellen.

 

Bei weitem nicht so vorsichtig sind Stella und ihr bester Freund Ben, ein Journalist. Die beiden bewegen sich auch mal auf – für Kommissar Arno – unverzeihlich illegalen Wegen, um an Hintergrundinformation zu kommen. Doch schon bald wird klar, dass die Familie von Breidenbach so einiges verbergen will. Auch Mord?

 

Stella, Ben und Arno werden als junges, dynamisches Trio gezeichnet und erfüllen diese Anforderung auch mit Auszeichnung. Im Haus, gemeinsam mit Stella, leben ihre Großmutter Maria, bekannt als Wahrsagerin Madame Pythia und ihrer Mutter Felicitas, der die Berufe der beiden mehr als peinlich sind. Gerade durch diese beiden Trios – einerseits Stella, Ben und Arno, andererseits das Frauentrio – entwickeln die Figuren eine interessante und liebenswerte Beziehung zueinander.

 

Der Einstieg passiert direkt am Beginn der Ermittlung, sodass sofort der Wunsch nach mehr Information geweckt wird. Die notwenigen Rückblicke erhält der Leser auch gleich anschließend. Dadurch zeichnet sich die Situation als kompaktes Gesamtbild, deren Lösung man allerdings nicht sofort erraten kann. Viele Variablen, viele Möglichkeiten und eventuelle Wendungen verstärken den Lesespaß und das Mitraten.

 

Der Krimi ist witzig und flüssig geschrieben, einzelne Szene nehmen den Leser gefangen und lassen ihn das Buch nicht aus der Hand legen. Die Charaktere sind offen und mehrschichtig angelegt, sodass eine Fortsetzung mit ihnen ebenfalls Spaß versprechen darf, auch im Hinblick darauf, dass bei den Beziehungen der Hauptprotagonisten der Entwicklungsweg nicht konkret abgeschlossen scheint.

 

Dieses Buch kann ich all jenen empfehlen, die leichte Krimis in Verbindung mit Humor lieben. Leichte Krimis in Bezug darauf, dass hier nicht die Tat an sich im Vordergrund steht, sondern ob es überhaupt Mord war und wie man dies beweisen könnte. Der Krimifall ist in sich abgeschlossen, die Charaktere bieten die Möglichkeit weiterer Geschichten in dieser Konstellation. Ich hatte einige Stunden beste Unterhaltung mit Stella und Co.