Stil top, Geschichte flop
Bewertet mit 2 Sternen
„The Umbrella Academy“ ist ein Comic für Erwachsene, der es in sich hat. Die Geschichte um sieben Kinder, die mit übermenschlichen Kräften ausgestattet sind und nach dem Tod ihres Ziehvaters wieder zueinander finden ist so sehr anders als all das was man aus dem Genre kennt.
Dadurch, dass die sieben Ziehkinder verschiedene Fähigkeiten haben und sich durch ihr Aussehen unterscheiden, sollte man meinen, dass sie deutlich voneinander abzugrenzen sind. Mir ist es bis zum Ende nicht gelungen, den Charakteren eindeutig ihre Namen zuzuordnen. Einzig und allein bei herausragenden Personen wie Vanya oder Spaceboy war ich erfolgreich. Es löste häufig Verwirrung aus und störte den Lesefluss des Comics, welcher ohnehin schon sehr gehetzt war.
Die Geschichte ist einfach erzählt: Die Rettung der Welt hängt von der Umbrella Academy, den supermenschlichen Geschwistern, ab. Die Welt zu retten kann lange dauern, nicht jedoch in dem Comic. Hier werden Kapitel sehr schnell abgeschnitten, die Handlung schreitet rasant voran, sodass man als Leser kaum an einem Schauplatz ist, sich zurechtfindet und im nächsten Moment schon der nächste Knüller kommt.
Die Gestaltung des Comics ist sehr hochwertig. Das Format sagte mir beim Lesen zu, die Farben sind aussagekräftig und der Zeichenstil an sich sprüht vor Dynamik, Explosivität und Energie. Man kann sich in detailreichen, farblich abgestimmten Seiten verlieren, auf denen die Bilder überzeugen, nicht der Plot.
Das Lesen des Comics hat mir gefallen. Allen voran der Humor der Figuren und der ausdrucksstarke Zeichenstil waren faszinierend. Die Story hingegen wäre ausbaufähig für einen einzigen Comic, die Charakterentwicklungen blieben aus, die Eigenschaften flach ausgebaut. Es fehlte schlicht und einfach an Tiefe. Eine sichere Empfehlung für Comic-Fans und Leser, die Absurdität, Witz und Schwung in einem Comic bevorzugen.