Rezension

Stilistisch einwandfrei

Böse Schwestern
von Mikaela Bley

Kriminalreporterin Ellen Tamm soll sich in ihrem Heimatort von den schweren Depressionen, die sie vom letzten Fall, mit dem sie befasst war, bekommen hat, erholen. Doch, wie das bei den Hauptpersonen in Kriminalromanen so üblich ist, geschieht in diesem Ort natürlich ein Mord. Niemand scheint zunächst die ermordete Frau zu kennen. Ellens Kollegen und auch die Polizei wollen den Fall offensichtlich schnell ablegen. Aber Ellen ermittelt. Dabei lichtet sich auch langsam das Dunkel über den Tod ihrer Schwester, die mit 8 Jahren ertrunken ist, und an deren Tod Ellen sich die Schuld gibt. 

Der Text ist leicht lesbar. Man kann ihn bequem an 3 bis 4 Abenden herunter lesen. Michaela Bley setzt über die einzelnen Abschnitte jeweils den Namen der Person, die in diesem Abschnitt die Hauptrolle spielt. Das sind jeweils Frauen. Männer spielen quasi nur Nebenrollen. Ich hätte mir etwas mehr Empathie der Autorin mit ihren Figuren gewünscht. Sie bleibt relativ unbeteiligt und beschreibt meist wie eine Art Protokollführerin. Wenn schon die einzelnen Abschnitte jeweils einer Figur gewidmet sind, hätte diese Figur dann eigentlich auch als Ich-Erzählerin auftauchen können. 

Der Band ist jedenfalls in sich abgeschlossen. Obwohl es der zweite Band einer Reihe ist, findet man sich recht leicht zurecht, auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat.