Rezension

"Still got the Blues" (Gary Moore)

Der Klang eines Augenblicks - Kate Dakota

Der Klang eines Augenblicks
von Kate Dakota

Bewertet mit 5 Sternen

Die kanadische Krimiautorin Brittany Baxter besucht Fanad, einen kleinen Ort der Grafschaft Donegal in Nordirland. Als Kind war sie mit ihren Eltern dort oft im Urlaub, der letzte Besuch endete allerdings in einem Drama, denn ihr Vater kam dort ums Leben. Seitdem haben weder Britt noch ihre Mutter Irland jemals wieder betreten. Ein alter Tagebucheintrag ihres Vaters, einem ehemaligen Dozenten, hat Britt all die Jahre keine Ruhe gelassen, denn sie glaubt fest daran, dass ihr Vater getötet wurde aufgrund seiner Vermutungen zum „Book of Kells“, dem irischen Nationalheiligtum. In Fanad stellt Britt Nachforschungen an und lernt dabei Declan Connelly kennen. Zwischen beiden sprühen sofort die Funken, doch treffen die beiden zur ungünstigen Zeit aufeinander. Declan trauert immer noch um seine verstorbene Frau und hat deswegen Schuldgefühle. Aber zumindest kann er Britt bei ihren Nachforschungen helfen. Wird es ihnen gelingen, den Tod von Britts Vater aufzuklären?

Kate Dakota hat mit ihrem Buch „Der Klang eines Augenblicks“ einen sehr gefühlvollen und gleichzeitig spannenden Roman mit einigen kriminalistischen Elementen vorgelegt. Der Schreibstil ist schön flüssig, dabei emotional und mit teilweise recht humorvollen und spritzigen Dialogen, die den Leser immer wieder schmunzeln lassen. Schon mit Beginn der ersten Seiten taucht der Leser in die Handlung und findet sich im wild-romantischen Irland wieder, um mal an der Seite von Britt und mal an der von Declan zu stehen, wobei ihre Gedanken und Gefühle wie ein offenes Buch vor ihm liegen. Aber auch weitere Protagonisten wie Declans Schwester, Eltern oder auch sein Freund Calum darf der Leser während der Handlung gut kennenlernen. Die Autorin verpackt in ihrer Geschichte viele Themen wie Tod, Verlust und Trauerbewältigung, aber auch die Geschichte vom „Book of Kells“ ist sehr schön in die Handlung verwebt. Geschickte gelegte überraschende Wendungen lassen die Spannung der Geschichte immer weiter steigen und halten den Leser gut bei der Stange. Die Landschaftsbeschreibungen sind malerisch und farbenfroh, so dass sich während der Lektüre wunderschöne Bilder von der grünen Insel vor dem inneren Auge bilden und der Leser am liebsten sofort dort hinreisen würde, um alles mit eigenen Augen zu sehen.

Die Charaktere sind sehr individuell und liebevoll ausgestaltet und mit Leben versehen worden. Sie wirken aufgrund ihrer Eigenheiten sehr real und authentisch. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen leiden, hoffen und bangen. Brittany ist eine energische junge Frau, die schon einiges erlebt hat und weiß, was sie will. Sie ist freundlich, offen und schlagfertig, womit sie so einige Herzen ihrer Mitmenschen öffnet. Declan ist ein sympathischer Mann, der einen schweren Schicksalsschlag verkraften muss. Er ist hilfsbereit, kümmert sich sehr um seine Familie und ist zudem ein wunderbarer Musiker, der mit seiner Gitarre den Menschen ans Herz geht. Declans Eltern und seine Schwester sind herzensgute Menschen, die viel Liebe zu geben haben und immer füreinander da sind. Calum ist ein netter Kerl, der ein wenig tolpatschig und wie ein großer Junge wirkt. Auch die weiteren Protagonisten wissen durch ihr Auftreten zu überzeugen und machen die Handlung rundum gelungen.

„Der Klang des Augenblicks“ ist ein schöner Liebesroman vor der zauberhaften Kulisse Irlands, der durch die bildhafte Erzählweise der Autorin und eine gut durchdachte Handlung zu überzeugen weiß. Absolute Leseempfehlung!