Rezension

Stillstand auf 600 Seiten

Und dennoch ist es Liebe - Jodi Picoult

Und dennoch ist es Liebe
von Jodi Picoult

Bewertet mit 2 Sternen

Als die unreife Paige, die einfach nicht weiß, was sie mit ihrem Leben anfangen will, den jungen Medizinstudenten Nicholas kennen lernt, verliebt sie sich sofort in ihn. Für ihn gibt sie ihre Träume auf und sie heiraten recht schnell und bekommen schon bald einen kleinen Sohn. Paige ist mit ihrer kleinen Familie heillos überfordert und sucht fortan nach Antworten. Dafür verlässt sie ihre Familie ...

Ich habe in der Vergangenheit bereits mehrere Bücher von Jodi Picoult gelesen, die mich zum größten Teil sehr begeistert haben. Von daher war ich sehr gespannt auf "Und dennoch ist es Liebe" und habe mich auf dieses Buch gefreut, wurde aber leider eher enttäuscht.

Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Paige und Nicholas geschrieben, wobei Page sich direkt weinerlich an den Leser wendet. Nicholas Sicht wird eher etwas distanzierter beschrieben.
Angefangen hat dieses Buch eigentlich ganz gut, die ersten ca. 100-150 Seiten habe ich recht schnell gelesen, aber irgendwie hatte ich dann später das Gefühl, die Geschichte würde sich auf der Stelle bewegen und nicht weiter entwickeln.
Picoult schreibt ganz gut, keine Frage, aber hier hat sich die Autorin meiner Meinung nach etwas verrannt, so dass ich einfach nicht mehr den Drang hatte weiter zu lesen und mehr zu erfahren. So habe ich für dieses Buch geschlagene fünf Wochen gebraucht und empfand es eher als Quälerei.

Die Figuren, vor allem die Figur des Nicholas, entwickeln sich einfach kaum weiter. Stillstand auf über 600 Seiten.
Mit Paige, der weiblichen Protagonistin konnte ich mich nicht identifizieren und auch keine wirkliche Sympathie empfinden. Da ich selbst Mutter bin, kann ich einfach nicht begreifen, wie eine Mutter ihr Kind einfach allein lassen kann, selbst nicht, wenn sie selbst etwas so sehr plagt wie es bei Paige der Fall war. Als Mutter ist man natürlich ab und an Mal etwas überfordert, vielleicht wächst einem auch Mal einiges über den Kopf, das hat die Autorin hier auch recht gut gezeigt, aber das war es dann auch schon.

Zum Schluss wird es dann noch einmal etwas spannend, aber irgendwie kommt diese Spannung einfach zu übertrieben und wenig glaubhaft rüber.

Insgesamt auf jeden Fall eines der schlechteren Bücher der Autorin. Ich habe mir viel mehr erhofft, vor allem, nachdem ich von anderen Büchern von Jodi Picoult so begeistert war. "Und dennoch ist es Liebe" konnte mich leider nicht überzeugen und so kann ich leider nicht mehr als zwei Sterne vergeben.