Rezension

Story mit Potenzial, aber ausbaufähig

Trigger - Wulf Dorn

Trigger
von Wulf Dorn

Bewertet mit 3 Sternen

Mein absoluter Lieblings-Thrillerautor lobt auf dem Buchrücken: »Ein perfekt recherchiertes Psychothrillerdebüt: Dorn weiß, wie man den Leser an die schweißnasse Hand nimmt und ihn zu den Abgründen der menschlichen Seele entführt.« (Sebastian Fitzek). Na, wenn das der Herr Fitzek sagt, dann greife ich doch voller Spannung zu diesem Buch. Leider war meine Hand zu keinem Zeitpunkt schweißnass. Dennoch war es ein interessantes Leseerlebnis. Aber kurz etwas zum Inhalt …

Die Protagonistin Ellen Roth ist Psychotherapeutin in einer Psychiatrie. Als Sie eines Tages den Fall ihres Freundes und Kollegen übernimmt, weil der spontan einen Freund auf einer Reise begleitet, wird dieser Fall zum Albtraum für Ellen: Eine ganz verstörte, scheinbar schwerst misshandelte Frau wird eingeliefert und behauptet, vom schwarzen Mann verfolgt zu werden. Dass diese kurz darauf spurlos verschwindet , beschäftigt Ellen so sehr, dass sie eigenhändig Nachforschungen anstellt. Sie ahnt noch nicht, dass sie damit auch zum Ziel vom schwarzrn Mann wird und sich unweigerlich einer Schnitzeljagd ausliefern muss. Bis sie nicht mal mehr weiß, wem sie überhaupt noch trauen kann.

Meine Meinung:
Die Thematik des Buches fand ich sehr interessant und ich liebe psychologisch durchtriebene Storys, was das Buch für mich auch versprach. Es war definitiv auch interessant zu lesen, für mich persönlich jedoch keine Spannung pur.
Die ein oder andere spannende Wendung und Überraschung gab es für mich, allerdings ahnte ich die eigentliche Auflösung schon relativ bald, was daran liegen könnte, dass ich den Titel "Trigger" leider vor dem Lesen des Buches gegoogelt habe. Selbst Schuld.
Insgesamt bliebt die Story für mich relativ flach. Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass man sie noch viel mehr hätte ausbauen können.
Zudem störte mich, dass es teilweise so schnelle abrupte Wechsel gab, bzw. hat sich eine Situation so schnell entwickelt und aufgebaut und war so schnell auf ihrem Höhepunkt, dass sich bei mir die Spannung nicht richtig entwickeln konnte. Dadurch hatte die Geschichte auch keine richtige Tiefe für mich. Genauso wenig die Protagonistin.
Insgesamt erfährt man sehr wenig über sie. Die Geschichte wird aus ihrer Sicht erzählt, bleibt aber recht oberflächlich und ungreifbar.
Wulf Dorn hat mit Trigger für mich allerdings bewiesen, dass er einen tollen und angenehmen Schreibstil hat und ich würde auch gern noch einmal ein anderes Buch von ihm lesen.

Fazit:
Trigger ist vom Grunde her eine interessante und vielversprechende Geschichte für mich gewesen und Wulf Dorn hat einen guten, unkomplizierten und lockeren Schreibstil. Er baut gut und schnell Tempo auf, was für mich stellenweise zu Spannung führte. An anderen Stellen war es mir jedoch zu rasant, zu konstruiert und auch zu vorhersehbar. Gerade gegen Ende kam dann allerdings noch einmal etwas Action  auf und so komme ich zu einer durchschnittlichen Wertung von 3 Sternen und versuche es noch einmal mit einem anderen Buch des Autors.