Rezension

Stürmisch und unberechenbar

We Are Like the Sea -

We Are Like the Sea
von Marie Niebler

Bewertet mit 4 Sternen

„We are like the sea“ hat ein traumhaft schönes Cover, es macht direkt Lust auf Urlaub an der Küste und ein bisschen hatte ich beim Lesen das Gefühl selbst sie Wellen rauschen hören zu können. Im Zentrum dieser Geschichte steht für mich das Gefühl von Heimat, vom Ankommen und angenommen werden und das Wissen, dass jeder Sturm irgendwann vorbeizieht. Eine schöne Young Adult Geschichte.

 

Zum Inhalt: Als Lavender auf Malcom Island ankommt, ist es nicht nur eine Flucht vor ihrem abgebrochenen Studium, dem Zorn ihres Vaters und ihren Zukunftsängsten- es ist auch eine Flucht vor sich selbst und dem Schmerz in ihrem Inneren. Dass sie diesen ausgerechnet dort bekämpfen will, wo er seinen Ursprung fand, hat einen ganz einfachen Grund: sie weiß nicht, wo sie sonst hinsoll. In dem Haus, in dem sie als Kind die Ferien verbracht hat und den sie nun nur noch mit Schmerz und Verlust verbindet, will Lavender wieder zu sich selbst finden. Doch dann ist da noch Jonne mit seinen Gewitteraugen. Und der ist alles andere als begeistert von Lavenders Ankunft auf der Insel…

 

Ich liebe ja Geschichten, die in diesen urigen kleinen Orten spielen, wo die Nachbarn einander kennen, wo Gemeinschaft noch einen echten Wert hat und man nie ganz auf sich allein gestellt ist. Und genauso ist Malcom Island. Ich habe seine Bewohner und ihre schrulligen Marotten direkt von Beginn geliebt und mich direkt irgendwie auch heimisch gefühlt. Die vielen bunten Charaktere sind das, was diese Geschichte so lebendig und herzerwärmend macht.

 

Die Liebesgeschichte zwischen Lavender und Jonne ist reichlich vorhersehbar, auch wenn er es ihr zugegebenermaßen anfangs sehr schwer macht. Den inneren Sturm, den Lavender laut Klappentext in sich trägt, hab ich ehrlich gesagt beim Lesen nicht so recht gespürt. Ja, sie macht sich Vorwürfe, warum genau erfährt der Leser erst ziemlich am Ende, auch wenn es sich recht früh erahnen lässt. Besonders das Ende fand ich dann aber auch unnötige überdramatisch und es wird auch gar nicht mehr richtig aufgegriffen, bevor es zum obligatorischen Happy Ende kommt. Hier hätte man mehr draus machen oder es andernfalls einfach weglassen können.

 

Ansonsten fand ich die Geschichte einfach schön geschrieben. Es geht viel um Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt und das füreinander da sein. Für mich eine Cozy Romance für die stürmisch kalten Tage.