Rezension

Suche nach Heimat

Das Glashotel -

Das Glashotel
von Emily St. John Mandel

Bewertet mit 4 Sternen

„Das Glashotel“ heißt dieser Roman, in dem es um die Protagonistin Vincent geht, die sich seltsam entwurzelt fühlt, und deren ungewöhnlicher Lebensweg nachgezeichnet wird. Dabei wird ihr Ende am Anfang bereits vorweggenommen. Der Roman beginnt mit kaleidoskopartigen Versatzstücken ihres Ertrinkens im Meer. Der Roman beleuchtet auch die betrügerischen Machenschaften ihres Scheinehemanns Jonathan, der auf dem Finanzmarkt für ein gehöriges Debakel sorgt und schlussendlich eine große Anzahl an Investoren in den Ruin treibt. Deren weiteres Schicksal wird zum Teil erzählt, und macht betroffen. Eine Schwäche des Romans sehe ich darin, dass Vincent, die ja von den Verbrechen Jonathans zumindest eine Ahnung haben muss, so unberührt bleibt. Auch als alles auffliegt, merkt man nichts von Schuldgefühlen, die sie doch empfinden müsste. Schließlich hat sie einige Jahre ein exklusives Luxusleben auf Kosten all der um ihre Ersparnisse gebrachten Menschen geführt.