Rezension

süß, süßer, zuckersüß, Elyas

Kirschroter Sommer - Carina Bartsch

Kirschroter Sommer
von Carina Bartsch

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe diese knapp über 500 Seiten in zwei Tagen verschlungen und das nur wegen dieses wahnsinnig süßen Protagonisten und weil ich schon sehr früh eine sehr eigene Theorie zu ihm entwickelte, die ich allerdings immer noch nicht bestätigt oder dementiert habe und dann kamen die letzten zwei Seiten und ich wäre beinahe geplatzt vor Wut auf Emely...

 
Zum Inhalt:
 
Würdest du deiner ersten Liebe eine zweite Chance geben?
 
Die erste Liebe vergisst man nicht. Niemand weiß das besser als Emely. Nach sieben Jahren trifft sie den Mann mit den leuchtend türkisgrünen Augen. Der Bruder ihrer besten Freundin hat ihr Leben schon einmal komplett durcheinandergebracht, und die Verletzung sitzt immer noch tief. Emely hasst ihn, aus tiefstem Herzen. Viel lieber lenkt sie ihre Aufmerksamkeit auf den anonymen E-Mail_Schreiber Luca, der mit seinen sensiblen und romantischen Nachrichten ihr Herz berührt. Aber kann man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben?
 
So schreibt es der Klappentext und es gibt auch eigentlich nichts hinzuzufügen...
 
Meine Meinung:
 
Das Cover passt zu dem Buch, vor allem die türkisgrünen Augen von dem männlichen Part auf dem Cover, aber mir gefällt es nicht wirklich, es bildet in meinen Augen keine harmonische Einheit.
 
Der Titel, nun ja, auch er passt schon irgendwie zum Buch, aber auch der überzeugt mich nicht so, wie es zum Beispiel der nachfolgende Titel "Türkisgrüner Winter" tut.
 
Die Handlung ist so alt wie die Welt, aber deshalb ja nicht schlecht. Die Ausführung der Handlung überzeugt ebenso wie die Charaktere und die Dialoge.
Der Spannungsbogen ist wirklich gut geführt und ich habe mich lange gefragt, was ist nur in der beider jugend vorgefallen, dass sie Elyas so tiefsitzend verabscheut und gar nicht merkt, dass er wirklich ein netter Typ ist. Und danach habe ich mich immer gefragt, wie man so verbohrt sein kann. Aber die Autorin streute immer mehr Zucker in die Handlung und das überzeugt, doch dann kommt leider das Ende, das für mich wirklich grausam war. Alles in allem war die Story eine wahnsinnig romantische und süße und beinahe runde Sache.
Die Protagonisten überzeugen, Emely ist zwar für die geneigte Leserin ab und zu wahnsinnig nervtötend unsensibel und unmöglich in ihrem Verhalten, aber wenn sie keine Ecken und Kanten und manchmal auch wache Momente hätte, wäre der Roman wahrscheinlich einfach zu weichgespült. Sie ist interessant, liest ungewöhnliche Bücher und hat einen unglaublichen Hang zur Tollpatschigkeit. Elyas ist zwar anfangs etwas angeberisch und großkotzig, aber das gibt sich schnell und sein wirklich wahnsinnig netter und romantischer Charakter beginnt durchzuscheinen. Obwohl er sich eine unsensible Abfuhr nach der nächsten einfährt, lässt er nicht locker und das macht ihn zusammen mit seinen unwiderstehlich türkisgrünen Augen und seiner offensichtlichen Intelligenz, einfach wahnsinnig begehrenswert.
Die Dialoge sind witzig und temporeich, sie sind der perfekte Gegenpart zu den wahnsinnig romantischen Passagen von Elyas und den ruhigen Tönen aus Lucas E-Mails. Das macht diesen Roman wirklich sehr lesenswert. Auch wenn mir die Wortwahl der Autorin nicht immer gefällt, so passt sie doch sehr gut zu den Charakteren.
 
Wenn jetzt noch das Ende ein anderes wäre, dann wäre ich restlos begeistert. So gibt es einen Stern Abzug und vier Sterne für "Kirschroter Sommer" von mir.