Rezension

Süße Coming-of-age Geschichte

This is (not) a love scene - Cori McCarthy

This is (not) a love scene
von Cori Mccarthy

Bewertet mit 3 Sternen

In der von Cori McCarthy geschaffenen Welt ist M.E. Thorne eine Koryphäe der fiktiven Fantasy-Literatur. Ihre Elementia-Trilogie schrieb sie als feministische Antwort auf Tolkiens Herr der Ringe und diese begeistert noch heute Millionen von Fans. Ist die geplante Hollywood-Verfilmung Segen oder Fluch? Denn Mae Ellen Thorne war Iris Großmutter. 

Iris Thorne ist bekennender Fantasy-Muffel. Während ihr kleiner Bruder Ryder sich nichts Schöneres vorstellen kann, als das Filmset von Elementia zu besuchen, würde sie lieber zu Hause bleiben und Songs schreiben. Pech, das ihr Vater zustimmt Ryder nach Irland fliegen zu lassen, wenn Iris ihn begleitet.

Angekommen erwarten sie jedoch nicht nur süße Filmstars und malerische Landschaften, sondern auch Familiengeheimnisse, die bisher von ihr ferngehalten wurden. 

Ich hielt die Protagonistin zu Anfang für nicht sehr sympathisch, sie entwickelt sich jedoch stark im Laufe des Buches. Die Nebencharaktere sind authentisch und ergänzen die Geschichte geschickt, ein Beispiel dafür ist die aufgeweckte und (beinahe) niemals etwas bereuende Regisseurin Cate Collins. 

Eine ganz besondere Atmosphäre entsteht durch den Handlungsort Irland. Wer dieses Buch liest kann sich auf eine bildhafte Umgebung gefasst machen, die die Emotionen der Charaktere in Szene setzt.  

Die Liebesgeschichte ist schön und realistisch, Eamon ist erfrischenderweise kein Bad Boy mit Lederjacke und Motorrad, sondern so, wie man sich einen ersten Freund wünscht, unterstützend und ein bisschen nerdig. 

Die Referenzen auf Fantasy-Literatur und Filme, die überall im Buch versteckt sind verleihen dem Buch Witz und Charme und zauberten mir beim Entdecken jedes Mal aufs Neue ein Lächeln ins Gesicht. Auch Themen wie Homosexualität, fehlende Solidarität unter Frauen und Sexismus im Beruf werden angesprochen, was dem Buch eine besondere Tiefe verleiht. 

Ich wünschte, dass ich den Soundtrack am Ende des Buches früher entdeckt hätte:) 

Dieser Coming of Age-Roman ist wie ein Buch im Buch, mal sucht man in Elementia mit Sevyn nach ihrem Zwillingsbruder und vertreibt Unholde mit Blitzen, mal spielt man mit Iris Gitarre, verbringt aufregende Stunden am Filmset und denkt darüber nach wo ihre Ablehnung von Fantasy ihren Ursprung hat. 

Und - wer weiß - vielleicht lernt Iris die Bücher ihrer Großmutter ja doch noch zu lieben?