Rezension

Süße Geschichte mit zu viel Länge

Der letzte erste Kuss - Bianca Iosivoni

Der letzte erste Kuss
von Bianca Iosivoni

Bewertet mit 3.5 Sternen

Eine süße Geschichte mit sympathischen Charakteren und Chemie, aber etwas zu viel Länge und etwas zu wenig Durchsetzungskraft.

Inhalt: Elle und Luke sind beste Freunde – und das ist auch gut so. Zu oft sind sie in der Vergangenheit verletzt worden, als dass sie noch an die große Liebe glauben würden. Doch dann ändert ein leidenschaftlicher Kuss alles. Und auf einmal ist es unmöglich, das heftige Prickeln zwischen ihnen noch länger zu ignorieren. Dabei wissen Elle und Luke, wie viel für sie auf dem Spiel steht. Und sie wissen auch, dass sie ihre Freundschaft mehr denn je brauchen ...

Cover: Das Cover ist süß - ganz besonders der Kuss der Pärchens. Das Farbspiel gefällt mir ebenfalls, nur der kleine grüne Punkt wirkt irgendwie deplatziert.

Meine Meinung: Ich habe lange gewartet, um die Firsts-Reihe fortzusetzen, aber jetzt endlich habe ich die Geschichte von Elle und Luke in die Hand genommen. Das Buch hat mir zum einen gezeigt: Ich hätte nicht so lange damit warten sollen. Aber auch: Gute Liebesgeschichten sollten nicht zu lang sein.

Der Anfang hat mir nicht so gut gefallen, was mich überrascht hat, da ich die Leseprobe damals super fand. Aber dieses Mal hatte ich beim Lesen das Gefühl ein Klischee jagt das andere. Luke ist ein sehr sportlicher und gutaussehender Student mit einem Problem aus seiner Vergangenheit. Er hat jede Menge Frauen für eine Nacht, aber niemanden lässt er näher an sich heran. Elle stammt aus reichem Haus, wird von ihrer Familie aber geächtet, weil sie nicht "vorteilhaft" heiraten und das "richtige" studieren möchte. Diese Charakterkonstellation hat man so oder so ähnlich bereits in diversen anderen Geschichte vorgefunden.

Doch Klischees sind nicht ganz so schlimm, wenn die Story drumherum stimmt. Für mich hat "Der letzter erste Kuss" einfach ein wenig Anlauf gebraucht, aber nach circa 100 Seiten war die Chemie zwischen den Protagonisten so richtig entflammt und ich war voll dabei. Luke und Elle sind echt süß, lustig und sexy zusammen!

Besonders gut hat mir außerdem der Schreibstil gefallen (und das von der ersten Seite an). Bianca Iosivoni leitet uns Leser nicht nur locker leicht und bildlich durch die Geschichte, sondern baut durch den Perspektivenwechsel auch noch Spannung auf. Zum Beispiel immer wenn ich wissen wollte was Luke denkt, kam er Kapitel lang nicht an die Reihe.

Zum Ende hin baut sich diese Spannung leider immer weiter ab. Der Plot fängt an sich im Kreis zu drehen. Luke und Elle können sich nicht entscheiden, ob sie nun Freunde oder doch mehr sind. Ein ums andere Mal kommen sie sich näher, nur um im nächsten Kapitel wieder zurückzurudern. Das gleiche Prinzip bei Elle und ihrer Mutter. Bei dieser Situation fand ich es besonders schade, dass Elle, die eigentlich eine starke Person ist, sich so oft von ihrer Mutter runtermachen lässt.

Diese vielen Storyelemente, die teilweise auch noch wiederholt werden, haben für mich insgesamt dafür gesorgt, dass sich die Geschichte gezogen hat. Wäre das eine oder andere weggelassen oder gekürzt worden, hätte mich die Geschichte bestimmt mehr abholen können. Dann hätte nämlich diese tolle Chemie zwischen Luke und Elle das ganze Buch dominiert.

Fazit: Luke und Elle, das sind zwei Protagonisten, die mit einigen Klischees daherkommen. Die aber gleichzeitig süß und lustig sind und die Funken nur so sprühen lassen. Die Chemie zwischen den beiden Charakteren verblasst allerdings oft neben den vielen anderen Storyelementen. Für mich hatte die Geschichte einige Längen und konnte nicht ihr ganzes Potenzial entfalten. Manchmal ist weniger mehr.

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