Rezension

Süße Liebesgeschichte in magischem Setting

Wüstenprinzessin des Ewigen Eises - Ellie Sparrow

Wüstenprinzessin des Ewigen Eises
von Ellie Sparrow

Bewertet mit 5 Sternen

Avianna ist die Kronprinzessin des Wüstenreichs Iralia. Doch sie darf den Thron nur besteigen, wenn sie auch die Magie des Feuers beherrscht. Da ihr dies bis zu einem festgesetzten Zeitpunkt nicht gelingt, verliert sie ihren Anspruch auf den Thron und wird dem Prinzen Glaciens versprochen. Dort soll sie ihrem Vater nützliche Informationen über das entfernte Eiskönigreich beschaffen. Avianna ist schockiert, ausgerechnet mit Byron, der einen schrecklichen Ruf hat, fortgeschickt zu werden…

Ich mag diese Art von Geschichten, auch wenn die Entwicklung meist recht vorhersehbar ist: Eigentlich sind sie Feinde, weil das von Haus aus so sein muss. Und sie versuchen auch sich zu hassen. Doch dann lernen sie sich besser kennen. Und erkennen, dass nicht alles so ist, wie es ihre Eltern darstellen…

Die Handlung ist insgesamt sehr süß und trotz der vorhersehbaren Grundgeschichte gibt es immer wieder kleinere Überraschungen und Wendungen. Besonders Byron ist eine sehr interessante Figur. Anfangs wirkt er kühl und grob, doch je mehr er über seine Vergangenheit und seine Absichten für sein Reich preisgibt, desto mehr verändert sich dieses Bild. Obwohl Avianna sich teilweise fürchterlich verhält, begegnet er ihr mit Geduld und Respekt und zeigt ihr ein Leben auf, dass sie so bisher nicht hatte.

Avianna empfand ich teilweise als anstrengend. Sie kann sich von ihrer Loyalität gegenüber ihrem Vater lange nicht lösen, obwohl dieser sie mies behandelt hat und sie längst einen Teil seiner Lügen erkannt hat. Dennoch denkt sie immer wieder darüber nach, ihre Aufgabe, zu spionieren, weiterzuführen. Es fällt ihr schwer, Vertrauen zu Byron aufzubauen, obwohl sie seine Nähe immer wieder zulässt. Dabei hat sie ziemlich starke Stimmungsschwankungen. Sie ist aufbrausend und schnell eingeschnappt. Durch ihre falsche Loyalität löst sie dramatische Ereignisse aus.

Avianna ist die Ich-Erzählerin der Geschichte, sodass man einen guten Einblick in ihre Eindrücke und Gedanken zu dem neuen Reich und seinen Bewohnern bekommt. Der Schreibstil ist insgesamt flüssig und angenehm – nur dass Byrons Stimme samtig ist wird für meinen Geschmack ein wenig zu oft (an die 15 Mal?!) erwähnt.

Den Weltenentwurf mit den verschiedenen Königreichen, in denen jeweils unterschiedliche magische Begabungen dominieren, und die von unterschiedlichem Klima und landschaftlichen Besonderheiten geprägt sind, fand ich total spannend. Schade ist allerdings, dass auf die weiteren Königreiche abgesehen von Glacien und Iralia nicht eingegangen wird.

Am Ende bleiben leider ein paar kleine Fragen rund um die Ereignisse offen.

Fazit

Typische aus-Feind-wird-Freund-Geschichte, die mich mit ihren unterschiedlichen Figuren, besonders Byrons Verhalten, und den magischen Besonderheiten packen konnte. Die Handlung bietet ein paar kleinere Überraschungen, Spannung, Action und Gefühl. Zwar fand ich Avianna mit ihren Stimmungsschwankungen und ihrem hartnäckigen Festhalten an den eingebläuten Vorurteilen manchmal etwas anstrengend, insgesamt ist das Näherkommen der beiden aber einfach zuckersüß. Allerdings hoffe ich auf weitere Geschichten aus diesem Universum, da noch kleinere Fragen offen bleiben und die anderen scheinbar vorhandenen Königreiche kaum Erwähnung finden.