Rezension

Süsses und humorvolles Sommerbuch

Wär mein Leben ein Film, würd ich eine andere Rolle verlangen
von Cornelia Franke

Bewertet mit 4 Sternen

Wär mein Leben ein Film, würd ich eine andere Rolle verlangen von Cornelia Franke

 

Zum Inhalt:

Jess liebt Filme und besonders liebt sie es jede Woche mit ihren Freunden ins Kino zu gehen. Als sie für ein Projekt in der Schule einen Blog starten soll ist natürlich sofort klar worüber sie schreiben will. Doch niemals hätte Jess gedacht, dass dieses Projekt ihr Leben so ins Chaos stürzen könnte. Was hat ihr Vater nur plötzlich so gegen ihre Filmleidenschaft? Und was sollen die Anspielungen ihrer besten Freundin Lisa, bezüglich Marvin, ihrem besten Freund? Natürlich ist er nur so hilfsbereit, weil er ein guter Freund ist! Oder könnte er vielleicht doch mehr von ihr wollen? Wieso ist das Alles nur im echten Leben so viel komplizierter als im Film?

 

Meine Meinung:

"Wär mein Leben ein Film, würd ich eine andere Rolle verlangen" hat mich allein schon durch den tollen Titel angesprochen, denn geht es nicht jedem von uns manchmal so, dass wir lieber eine andere Rolle spielen würden? Unserer Protagonistin Jess geht es in dem Buch jedenfalls öfters mal so, denn ihr Leben beginnt langsam aber sicher im Chaos zu versinken und dabei würde sie doch am liebsten einfach entspannt im Kino sitzen und sich mit einer Tüte Popcorn in der Hand zusehen wie jemand anderes versuchen muss scheinbar unmögliche Aufgaben zu lösen. 

 

Wie man schon am Titel und dem richtig gelungenen Cover erkennen kann spielen Film in dieser Geschichte eine wichtige Rolle, denn Jess ist ein kleiner Filmnerd und versinkt am liebsten in fiktionalen Welten, besonders wenn es im realen Leben mal wieder nicht ganz so läuft wie es sollte. Und dies ist bei ihr in letzter Zeit öfters mal der Fall, nicht nur muss sie sich in der Schule mit ziemlich kindischen Oberzicken herumschlagen, auch mit ihrem Vater läuft es nicht so gut.

 

Zudem sorgt eine erste Liebe bei Jess, die sich bis anhin eigentlich kaum für Jungs interessiert hat, weiter für Verwirrung. Einerseits mag sie den Jungen total, andererseits ist sie sich nicht ganz sicher, ob sie wirklich mit ihm zusammen sein will. Was wenn es doch nicht funktioniert? Auch ihre geliebten Filme können Jess hier leider nicht weiterhelfen und so muss sie sich vollständig ins Gefühlschaos hineinstürzen. 

 

In solchen Momenten vermisst sie ihre verstorbene Mutter schrecklich, nur leider erinnert sie sich kaum mehr an sie und ihr Vater weigert sich Jess von ihr zu erzählen. Das Thema Verlust spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte und Cornelia Franke behandelt dieses sehr feinfühlig ohne Dinge schön zu reden. Man kann sehr gut mit Jess und ihrem Vater mitfühlen, auch wenn es ein bisschen an meinen Nerven zerrte wie dickköpfig sich beide verhalten haben, am Schluss kann man beide Seiten auch irgendwie verstehen. 

 

Zum Glück hat Jess jedoch noch ihre besten Freunde Lisa, Tom und Marvin. Die vier sind echt eine super sympathische Gruppe aus Nerds, die nicht nur gerne zusammen ins Kino gehen, sondern auch in jeder sonstigen Lebenssituation füreinander da sind. Besonders Lisa und Tom sorgen zudem für einige der lustigsten Momente in der Geschichte, man kann eigentlich gar nicht anders als die vier ins Herz zu schliessen und mit ihnen mitzulachen und mit zu fiebern. 

 

Fazit:

Wer ein richtig süsses und humorvolles Sommerbuch sucht (welches man natürlich auch in anderen Jahreszeiten lesen kann) der ist hier absolut richtig. Die Geschichte hat einiges zu bieten Freundschaft, erste Liebe und Familie spielen alle eine grosse Rolle und auch ernstere Themen wie Verlust werden angesprochen. Eine besondere Empfehlung gibt es zudem für Filmfans und Blogger, ihr werdet in Jess eine Gleichgesinnte finden.