Rezension

Suizid als letztes Mittel?

Notizen einer Verlorenen - Heike Vullriede

Notizen einer Verlorenen
von Heike Vullriede

Bewertet mit 2 Sternen

Das überaus ansprechende Cover ließ mich auf dieses Buch aufmerksam werden und auch der Klappentext klang sehr aussichtsreich.

Zunächst einmal startete die Geschichte vielversprechend, denn wir werden mit dem Tod der Hauptprotagonistin Sarah konfrontiert. Wie ist es zu ihrem Tod gekommen? Der unbekannte Finder ihrer Leiche entdeckt unter ihrem leblosen Körper ein rotes Notizbuch, in dem sie ihr Leben der letzten Wochen beschreibt und was der Finder hier zu lesen bekommt, ist keine leichte Kost.

Der Finder liest genau das, was wir Leser selbst lesen, nämlich die Notizen einer Verlorenen.

Leider ist die Geschichte um Sarah dann doch nicht so vielversprechend wie uns der Klappentext glauben lassen will.

Hat mir der Einstieg gut gefallen und war ich über die Begebenheit wie Sarah gestorben ist geschockt, wird sehr schnell klar, dass das Buch nicht wirklich mehr zu bieten hat. Alle vorgestellten Charaktere bleiben blass und werden nur an der Oberfläche beschrieben. Ich konnte mich nicht einmal ansatzweise mit dem Hauptcharakter Sarah identifizieren, man versteht ihr Handeln nicht und oft erschien sie mir für ihr Alter einfach nur unreif.

Die Autorin wollte hier ein sehr ernstes Thema, nämlich Suizid, bearbeiten, tut dies jedoch leider sehr schwach. Die Lektüre bedrückt und man gerät ins Grübeln, jedoch konnte sie mich zu keiner Zeit wirklich fesseln. Spätestens ab der Mitte des Buches hatte ich auch bald keine Lust mehr zu lesen, aber da ich noch auf ein fulminantes Ende hoffte, las ich weiter.

Das Ende des Buches wartet zwar mit drastischen Wendungen auf und ein wenig Spannung kommt dann doch noch auf, jedoch empfand ich es als zu sehr an den Haaren herbei gezogen.

Fazit: Schwere Kost mit guter Grundidee, die in meinen Augen jedoch schlecht umgesetzt worden ist. Dieses Buch empfehle ich daher eher nicht weiter. Ich wäre nicht traurig, wenn ich es nicht gelesen hätte.