Rezension

Super Anfang, aber mir wurde es viel zu viel Drama

Homerun for love - Nicole Knoblauch

Homerun for love
von Nicole Knoblauch

Bewertet mit 3 Sternen

Gerade eben noch war in Imogens Leben alles, wie sie es haben wollte: klar, geordnet, unkompliziert und ja, langweilig. Doch dann schleppt sie ihre beste Freundin und Mitbewohnerin Lauren zu einem Baseballspiel mit, das Imogen überhaupt nicht interessiert, nur weil Lauren in einen der Spieler verknallt war. Aber alles geht schief und am Ende steht nicht Lauren vor Desmond, sondern Imogen und seine Mutter macht ihr ein Angebot, dass sie nicht ablehnen kann: sie soll ein Jahr lang Desmonds Freundin spielen, damit er aus der negativen Presse als Playboy herauskommt und dafür bekommt Imogen das Geld, das sie dringend braucht, um ihre geliebte Dissertation durchzuziehen. Aber Imogen will sich nicht prostituieren also sind ihre Regeln klar: kein Sex und küssen, wenn dann nur in der Öffentlichkeit im Rahmen der gespielten Beziehung! Doch warum kribbelt ihr ganzer Körper dann, sobald Desmond sie auch nur ansieht?

 

 

Mich hat das Buch direkt gepackt. Die Geschichte hat mich gleich an den Seiten hängen lassen. Imogen war mir auf Anhieb sympathisch, sie ist so „normal“, einfach ein bodenständiger Mensch mit klaren Zielen im Leben. Desmond wirkt anfangs total gleichgültig, aber das ändert sich bald. Eigentlich dürften die beiden nicht zusammenpassen, tun sie aber irgendwie schon recht schnell. Es funkt und das ganze Buch ist durchzogen von witzigen Szenen und so einem gewissen Gefühl, dass mich an den Seiten hängen ließ.

 

Klar ist es schon irgendwie albern, dass Imogen quasi ununterbrochen rot wird, wenn das alles ist, was mich an ihr stört, dann bin ich echt zufrieden, aber dem ist leider nicht so. Es stört mich schon etwas, dass sie so leichtgläubig ist, oder anders gesagt: sie lässt sich sehr leicht verunsichern, kommt aber nie darauf, was wirklich los sein könnte. 

Ich finde es toll, wie Desmond sich schon bald verhält. Er nimmt Rücksicht auf Imogen und versucht, sie für sich zu gewinnen. Nicht wegen seines Rufs, sondern weil sie die Eine sein könnte. 

 

Es gibt natürlich jede Menge kleiner und größerer Missverständnisse und ein großes Geheimnis, dass ich vorzeitig erraten habe. Dass ich es erraten habe stört mich nicht, was mich aber nervt ist, dass es eindeutige Hinweise gibt aber weder Imogen noch Lauren zwei und zwei zusammenzählen oder auch nur auf die Idee kommen in die Richtung zu denken. Ich kann auch Desmonds verhalten das Geheimnis betreffend nicht nachvollziehen. Ja, er will das Richtige tun, aber das tut er nicht. Er riskiert alles und schützt damit jemanden, der seine Lektion niemals lernen wird, solange er sich immer um alles kümmert. Und genau das will Desmond auf keinen Fall sehen, gut man lässt ihn ja auch nicht. Aber mich regt sein Verhalten echt sowas von auf! Das sorgt für Drama ohne Ende und ich finde das so schade, weil es dieses Gefühl, dass ich anfangs hatte für mich zunehmend überlagert. Ich würde ihn so gern schütteln und sagen: hör auf so blöd zu sein!

Seine Mutter ist dabei allerdings noch schlimmer. Wirklich, ich hasse diese Frau! Ich wäre so gern ins Buch gesprungen und hätte ihr die Meinung gegeigt! 

Es wird sehr viel versucht, um zu verhindern, dass man vorzeitig darauf kommt, was los sein könnte, aber gerade, weil da andauernd absichtlich Verwirrung gestreut wird, bin ich darauf gekommen. 

 

 

Fazit: Das Buch fing für mich echt super an, ich war direkt drin und fand die Charaktere toll. Aber leider gibt es da dieses große Geheimnis, dass man erst Mitte des Buches erfahren soll und dem alles andere untergeordnet wird. Man soll verdächtigen und es werden jede Menge Missverständnisse angehäuft. Ich kann Desmonds Verhalten bezogen auf dieses Geheimnis absolut nicht nachvollziehen. Es wird einem zwar kurz vor Schluss eine Erklärung geliefert, aber da ist mir das ganze Drama schon viel zu viel geworden. Er müsste nur einmal den Mund auf machen und alles wäre gut, aber nein, das geht natürlich nicht und so jagt ein Drama das nächste und ich war einfach nur noch genervt. Für mich entwickelten sich die Charaktere deswegen immer mehr in Richtung Teenie – Desmond war „aber es ist doch ein Geheimnis und meine Mutter sagt ich muss und außerdem sagt sie ich sei schuld“ und Imogen „er hat Geheimnisse vor mir, aber ich will ihn trotzdem, aber er hat Geheimnisse, aber er ist so heiß!“ was beides bei mir nur noch für genervtes Stöhnen gesorgt hat. Leider, denn es war wirklich so gut am Anfang! 

 

Ich habe lange überlegt, wie viele Sterne ich dem Buch gebe und habe zwischen 3 und 2,5 geschwankt. Wegen des super Anfangs habe ich mich dann doch zu 3 Sternen durchgerungen. Es ist einfach schade, dass das ganze Gefühl von diesem Drama überlagert wird.