Rezension

Super Auftakt einer neuen Reihe

Das Gold des Lombarden - Petra Schier

Das Gold des Lombarden
von Petra Schier

Bewertet mit 5 Sternen

Erster Satz

Weder Abortgrube noch Misthaufen störten heute den Wohlgeruch.

Meinung

Eines Nachmittags wird Nicolai Golatti tot aufgefunden. Aufgehängt an einem Baum, draußen vor den Stadttoren Kölns, wird schnell über ein Selbstmord gesprochen. Doch die Witwe des Geldverleihers Aleydis will dies nicht wahrhaben und reicht Klage wegen Mord ein, zu recht wie der Henker und der Gewaltrichter erkennen. Zusammen mit Letzterem, Vinzenz van Clewe, ebenfalls Geldverleiher und Sohn von Nicolais ärgsten Konkurrenten, macht sich die junge Aleydis auf die Suche nach dem Mörder. Dabei muss sie feststellen, dass ihr lieber Gemahl nicht immer ehrlich zu ihr war und tief mit der Unterwelt Kölns verbunden war.

Zusammen mit einem personalem Erzähler folgt der Leser Aleydis und Vinzenz van Clewe. Der Schreibstil ist flüssig und sehr schön. Es war ein auf und ab in der Spannungslinie, jedoch nie langweilig oder gar zäh. Gemeinsam mit der jungen Protagonistin findet der Leser sich erst einmal in der Welt der Geldverleiher von Köln zurecht, denn so friedlich wie es scheint, ist es nicht. Auch die sympathische Protagonistin hat nur wenig Erfahrung in dem Geschäftszweig und muss sich immer wieder gegen ihren Widersachern behaupten. Die Nebencharaktere waren alle authentisch und passten ins Gesamtbild. Mit einer großen Familie und vielen betrogenen Kunden, gab es etliche vermeintliche Täter und die Hinweise bleiben zunächst spärlich. Die beiden „Ermittler“ mussten viele Richtungen bedenken und überall Nachforschungen anstellen, die nicht immer positive Reaktionen hervorriefen.

Charaktere

Die Protagonistin Aleydis ist jung und in einigen Dingen noch unerfahren, doch nicht auf ihren Mund gefallen. Ihren Haushalt hat sie gut im Griff. Nachdem sie von Nicolais anderen Geschäften erfährt, ist sie zunächst skeptisch und will den Gerüchten nicht glauben. Sie hat den um einiges älteren Goldverleiher geliebt, ohne von seinen Machenschaften zu wissen. Sie ist eine treue Seele und war auf Anhieb sehr sympathisch, lernte schnell, sei es die Buchhaltung des Geschäftes oder den Umgang mit Gewalt, wozu der Gewaltrichter Vinzenz van Clewe nicht wenig beitrug.

Trotz anfänglicher Ablehnung übernimmt dieser den Fall. Dabei stößt er auf einige Probleme, wozu auch die häufige Nähe zu Aleydis gehört. Beide verspürten schon früh eine gewisse Abneigung gegen den jeweiligen Anderen. Derbe Schlagabtäusche in hitzigen Diskussionen waren die Folge, denen ich immer mit Vergnügen folgte. Vinzenz van Clewe war immer etwas distanziert, wenn er sich auch manchmal dazu zwingen musste. Trotz der nicht immer freundlichen Worten an Aleydis, schätzte er sie und sorgte sich bisweilen sogar um sie.

Fazit

Gott sei Dank ist dies der Auftakt einer Reihe, denn ich freue mich schon darauf mehr von Aleydis und Vinzenz zu hören. Die Geschichte rund um den Tod ihres Gemahls war einfach nur super! 5 Sterne