Rezension

Super Auftakt - ich will mehr

Obsidian, Band 1: Obsidian. Schattendunkel - Jennifer L. Armentrout

Obsidian, Band 1: Obsidian. Schattendunkel
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 4 Sternen

Als neues Zuhause ist das Städtchen, in das Katy ziehen muss, nicht ihre erste Wahl. Aber was soll sie schon dagegen tun? Kein Internet, keine vernünftige Bibliothek – ein Albtraum für die passionierte Leserin. Es kommt aber noch schlimmer, als sie merkt, dass ihr Nachbar ein Blödmann ist, seine Schwester aber ganz nett. Als ein paar komische Dinge passieren, beginnt Katy sich zu fragen, ob ihre Nachbarn vielleicht ein Geheimnis hüten …  

 

 

[Die Protagonisten]

Katy hat nur einen Fehler, sie zieht irgendwo hin, aber das erkläre ich euch weiter unten;) Sie ist mir sofort sympathisch und das nicht nur, weil sie eine Buchbloggerin ist. Sie ist ernsthafter und stiller als andere Protagonisten. Sie muss nicht laut sein, ist eher etwas schüchtern und verkörpert damit, für mich eine ehrliche Protagonistin. Mit ehrlich meine ich, dass sie näher heran kommt an die Wirklichkeit. Sie ist kein “Supergirl” mit vielen, tollen Freunden und ausgefallenen Hobbys. Dass sich dieses Bild mit dem Kennenlernen von Dee und Daemon etwas ändert, ist nachvollziehbar, da Freunde Einfluss aufeinander haben. Das war für mich in Ordnung.

Meine Lieblingsszene mit Dee habe ich schon sehr früh im Roman, denn keine steht so schön auf der Veranda, will Gartenarbeit machen und ist sehr hübsch angezogen. Da musste ich sehr schmunzeln und hatte sie in mein Herz geschlossen. Als Gegenpool zu Katy ist sie natürlich prädestiniert dafür super gut auszusehen und einige andere Macken zu haben. Ich mochte sie, wie sie war und vor allem lieber als ihren Zwillingsbruder.

Daemon lässt mich wirklich den Kopf schütteln. Zum einen weil ich ihn am Anfang nicht mag, zum anderen weil ich ihn auch später sehr statisch finde. Er reagiert wie ein Edward, wie ein Jacob. Und da frage ich mich: Gibt es keine anderen Gefühlsregungen und körperlichen Stilmittel, die ein männlicher Charakter haben kann? Es ist nicht so, dass Daemon generell ein schlechter Kerl ist und in die Geschichte passt er wirklich perfekt. Aber warum haben sie eigentlich nie einen Makel? Bei meinem jetzigen Buch ist es auch so! Die Kerle haben nicht mal eine Narbe im Gesicht oder so. Kann man die im Katalog bestellen, damit ich auch so etwas perfektes Zuhause habe?

 

 

[Kulisse]

Es ist wieder ein winziges Städtchen in den USA, in dem ich mich beginne mit Katy heimisch zu fühlen. Oder auch nicht? Hier muss ich leider bemängeln, dass im Moment so viele Protagonistinnen umziehen, dass ich daran schon nichts mehr gutes finden kann. Gibt es da keine andere Möglichkeit? Wie wäre es, wenn es einfach mal neue Nachbarn gibt?

Interessant war natürlich die Buchblogger Komponente des Romans. Sie wird zwar auch ein paar mal erwähnt und ich fühlte mich dann angesprochen, aber wirklich viel passiert in dieser Richtung nicht.

 

 

[Handlung]

In einer neuen Umgebung hat Katy es sehr schwer und das hat die Autorin auch sehr gut erzählt. Bald findet sie Freunde, aber der Leser merkt sofort, dass diese Nachbarn nicht ganz normal sind. Katy braucht allerdings sehr viel länger für diese Erkenntnis. Das macht sie liebenswert, aber ich möchte sie manchmal an die Hand nehmen und sagen: Guck mal, der kann gar nicht von dieser Welt sein!

Viel mehr freue ich mich darüber, dass Dee so ein toller Charakter ist und tatsächlich perfekt zu Katy passt. Sie ergänzen sich, aber es erscheint nie aufgesetzt. Wenn ich aber an Daemon denke, muss ich wieder ein bisschen nörgeln, denn er wirkt zu perfekt. Er will immer alles richtig machen, nebenbei noch die Welt retten und benimmt sich wie ein Blödmann. Am Anfang nervt es mich wirklich, dass er ohne Grund so stinkig ist. Aber mit der Zeit wird klar, dass er diese Attitüde braucht, denn sonst gäbe es nicht die tollen Streitgespräche und bissigen Bemerkungen mit Katy. Am Anfang hätte ich nie gedacht, dass Katy so Paroli bieten kann und bin deswegen positiv überrascht.

Die Geschichte von Jennifer Armentrout hat zwei Seiten. Eine sehr leise, die sich damit beschäftigt, wie es Katy und Daemon geht und eine etwas lautere. Letzteres wird sehr dezent begonnen. Der richtige Schwung taucht erst mit dem Geheimnis auf, dass die Zwillinge umgibt. Aber dann wird es wirklich spannend.

Ein weinendes Auge habe ich dennoch: Es gibt viele, viele Bände – ich liege mit 5, glaube ich, richtig. Aber ich Nuss habe mich am Ende des ersten Bandes schon gefragt: Was soll da noch kommen? Mit etwas Abstand muss ich sagen, wäre ich mit einer Diologie zufrieden gewesen. Das nur als Anmerkung.

 

 

[Die Gestaltung]

Huihui, nicht nur, dass mir das Cover gefällt <3 , auch wenn man den Buchumschlag abmacht, ist das Buch immer noch schön. Es verkörpert genau das Licht, um das es in der Geschichte geht. Toll gemacht, Carlsen!

 

[Die Bewertung]

Auch wenn ich einige Male gedacht habe, dass es so einfach nicht sein kann und manchmal kurz die Logik fehlte, habe ich ein tolles Buch gelesen. Eine neue Idee, die auf  eine Liebesgeschichte trifft und ich möchte gerne wissen, wie es weitergeht.