Rezension

Super Dystopie

Facing Goliath
von M. E. Pandura

Zum Inhalt (Klappentext):

Könntest du jemanden töten, damit du und deine Freunde überleben?

Was würde es ändern, wenn derjenige krank ist und euch als Beute betrachtet?

Als sich ein bisher unbekannter Erreger rund um die Welt verbreitet, findet sich Emilia mitten in der Apokalypse wieder. Denn gegen die mutierte Tollwut gibt es weder Impfung noch Heilung. Sie und ihre Freundin scheinen in der ganzen Region die einzigen Überlebenden zu sein, doch die Infizierten machen sich schon bald auf die Jagd.
Schnell geraten die beiden an ihre Grenzen. Da empfangen sie einen Hilferuf von zwei Männern, die von den Kannibalen in eine Falle gelockt wurden. Noch ahnen Emilia und Anna nicht, dass mit der Rettung von Mark und Sven der Kampf ums Überleben erst wirklich beginnt.

 

Meine Meinung: 

Ich bin gut in die Geschichte reingekommen, da sich der Schreibstiel gut lesen lässt. Es wird hauptsächlich aus Emilias Sicht erzählt. Dadurch erfährt man wirklich sehr viel von ihren Gefühlen und Gedanken, die wirklich wichtig für die Geschichte sind. Einige Teilkapitel werden auch aus Marks und Svens Sicht erzählt. Schade fand ich, dass bis zum Zusammentreffen von Emilia und Anna auf Mark und Sven einige Zeit und dementsprechend Kapiteln vergeht. Meiner Meinung nach erfährt man aber in dieser Zeit zu wenig von den beiden Männern. 

Mich hat dann ein bisschen genervt, dass einige Szenen wiederholt wurden. Durch die wechselnden Sichten zwischen Emilia und Mark wird die gleiche Szene aus den beiden Sichten erzählt. Ich verstehe, dass es zum Teil Sinn macht, um bestimmte Gedanken und Gefühle an den Lesern zu vermitteln oder andere Details einzufügen, aber mich persönlich nervt so was. Ich habe dann einfach das Gefühl, dass die Geschichte durch Wiederholungen gestreckt wird, was bei diesem Buch nicht notwendig ist. 

Der Geschichtsverlauf hat mir grundsätzlich gut gefallen. Am Anfang war ich erschrocken, wie brutal er gleich ist, aber das liegt daran, dass ich da ein bisschen empflich reagiere. Es passt aber auf jeden Fall in die Geschichte zu 100 % rein. Es wurde recht realitätsnah dargestellt, also wie schützt man sich und wie kommt man an genug Wasser, Nahrung, Strom etc. Diese Themen werden in einige apokalyptischen Geschichten eher vernachlässigt. Trotzdem hatte ich manchmal ein bisschen Probleme mit dem Tempo der Geschichte. Einige Passagen und Ereignissen wurden sehr ausführlich erzählt, dann gab es relativ große Zeitsprünge, damit die Geschichte nicht zu langweilig wird. Ich kam nicht ganz klar mit diesen Tempi-Wechsel.

Was mich auch nicht so wirklich interessiert hat, ist die Pflege und Umgang von Pferden und Waffen. Es ist schön, dass die Autorin sich da so gut auskennt bzw. sich gut informiert hat, aber weniger Informationen wären für mich auch ausreichend gewesen. Dadurch hatte ich auch das Gefühl, dass die Geschichte ein bisschen gestreckt wurde.

Die Charaktere haben mir soweit gut gefallen. Es ist natürlich sehr stark auf die vier konzentriert, wovon aber Emilia und Mark im Vordergrund stehen. Das fand ich schade, denn ich hätte gerne mehr über Sven und Anna erfahren. Da hätte ich mir noch mehr Abwechselung gewünscht. 

Emilia ist die Beschützerin der Gruppe. Sie hat aber auch mit einigen Problemen zu kämpfen, die schnell klar werden: Depressionen, post-traumatische Belastungsstörung. Da spielt ihre Vergangenheit auch eine große Rolle, die nach und nach ein bisschen aufgeklärt wird. Grundsätzlich hat mir das gut gefallen und dadurch wurde das ganze noch realitischer, jedoch waren Emilias Gedanken sehr wiederholend, was mich beim Lesen auch ein bisschen genervt hat. 

Mir hat die Annäherung zwischen Emilia und Mark gut gefallen. Es hat definitiv das richtige Tempo, alles andere wäre nicht passend gewesen. Allgemein gefällt es mir, dass Liebesbeziehungen hier nicht im Vordergrund stehen. Auch das findet man sonst eher selten, deswegen ein großer Pluspunkt für diese Geschichte. 

Ich freue mich auf jeden Fall auch Band 2 und freue mich zu erfahren, wie es mit den Überlebenden weitergeht.