Rezension

Super Ergänzung

Outlander - Im Bann der Steine - Diana Gabaldon

Outlander - Im Bann der Steine
von Diana Gabaldon

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:

Das beste Mittel um die Zeit zwischen den Staffeln der Serie und dem Erscheinen der Bücher zu überbrücken ist wohl diese Kurzgeschichtensammlung. Gabaldon hat es sich hier zur Aufgabe gemacht die Geschichten von Nebencharakteren und auch Nebengeschichten von Protagonisten der Outlander Reihe oder auch ganz neuen Charakteren zu erzählen. Die Kurzgeschichten beleuchten einzelne Zeitpunkte, die es nicht in die Outlander Reihe bzw. die Lord John Romane geschafft haben oder sie in irgendeiner Weise ergänzen oder von einem anderen Blickwinkel beleuchten.

Enthalten sind 7 Kurzgeschichten, von denen zwei bisher nur im englischen Original verfügbar waren und somit erstmals ins Deutsche übersetzt wurden. Deswegen dürfte das Buch auch für diejenigen interessant sein, die bereits „Zeit der Stürme“ besitzen. Dort sind die restlichen der enthaltenen Kurzgeschichten bereits erschienen, aber eben ohne die zwei Neuen. Außerdem passt die neue Ausgabe perfekt zum Outlander Begleitbuch sowie zur gesamten Neuauflage. Außerdem handelt es sich um eine hochwertig gebundene Ausgabe.

Die Geschichten könnten unterschiedlicher nicht sein. Verschiedene Zeiten, verschiedene Charaktere, aber alle haben doch eine Gemeinsamkeit: Die Seele von Outlander. Man merkt an vielen Stellen, wie die Idee von Outlander und Diana Gabaldons Welt durchblitzt oder fortgeführt wird.

Am besten hat mir die Kurzgeschichte um Jamie gefallen. Er ist mein Lieblingscharakter aus der Romanreihe und somit ist es nicht verwunderlich, dass ich viel Interesse an seinem Prequel hatte. Man erfährt kleine Dinge, die man zuvor noch nicht oder nicht in dieser Deutlichkeit erfahren hat. Außerdem liest man aus seiner Sicht, was ich sehr spannend finde. Aber auch Ian Murray kommt zu Wort. Ich finde es schön zu lesen, wie die Freundschaft der beiden lebendig wird.

Aber auch die Geschichten um Lord John, welcher ebenfalls einer meiner Lieblinge ist, entführen den Leser in eine tolle Welt mit viel Abenteuer.

„Wie ein Blatt im Wind“ thematisiert Roger MacKenzies Eltern und wirft neues Licht auf deren Geschichte. Auch diese Erzählung ist hervorragend geschrieben.

Der Schreibstil ist gewohnt hochklassig. Gabaldon schafft es auch kurzen Geschichten genau das richtige Maß an Tiefe angedeihen zu lassen. Ich mag ihre Art Dialoge echt wirken zu lassen. Sie sind oftmals sehr humorvoll. Auch die historischen Fakten wirken ebenfalls für die nur wenige Seiten umfassenden Geschichten aufmerksam und ausführlich recherchiert.

Die Qualität des Buches in dieser gebundenen Ausgabe finde ich sehr überzeugend. Gerade bei dieser hohen Seitenanzahl ist das gelungen. Das hätte ich mir auch bei der neuen Auflage der Hauptreihe gewünscht.

Ich finde, dass diese Geschichten nicht nur für Hardcorefans zu empfehlen sind. Historisch interessierte Leser werden ihren Spaß haben, auch wenn ich es für wichtig halte, dass man wenigstens vom Konzept von Outlander eine Vorstellung hat und die Figuren zumindest zuordnen kann.

Insgesamt finde ich die Kurzgeschichten wirklich gelungen. Bücher und Kurzgeschichten ergänzen sich auf eine symbiotische Weise gegenseitig.