Rezension

Super faszinierend und Beängstigend zugleich!

Scythe - Der Zorn der Gerechten - Neal Shusterman

Scythe - Der Zorn der Gerechten
von Neal Shusterman

Dies ist der zweite Band der Scythe-Trilogie.

Das Cover zeigt ganz klar die Hauptfigur Citra, sie ist nun Scythe Anastasia. Im Vergleich zum Cover des ersten Teils zeigt sich, dass sie eine junge moderne Scythe ist und sich nicht versteckt. Sie steht zu dem, was sie tut und wie sie handelt.

Der Klappentext hinten verwirrt mich etwas, denn das stimmt so nicht. Das müsst ihr aber selbst lesen. ;)

Aber zum Inhalt: 

Citra ist nun Scythe Anastasia, lebt bei Marie als Junior-Scythe und hat auch ihre eigene Art nachzulesen, schon gefunden. Ihre Methode ist neu und unkonventionell und nicht alle Scythe finden sie gut. 

 Rowan lebt derweil versteckt und versucht, das Scythetum auf seine Art besser zu machen. Leider ist das keine sehr angemessene  Methode. Auch Scythe Faraday sucht nach einer Möglichkeit, die Welt und das Scythetum zu ändern, auch wenn er noch nicht genau weiß, wie das aussieht.

Das Scythetum ist mehr denn je unterteilt in die "alte" und die "neue" Ordnung und der Spalt zwischen beiden Lagern wächst zunehmend.

Es gibt einen neuen Charakter, Greyson, der vom Thunderhead benutzt wird, um Anastasia und Marie zu warnen, denn sie sind das Ziel hinterhältiger Machenschaften. 

In diesem Teil sind es die Gedanken des (beinahe allmächtigen) Thunderhead, in die wir tiefen Einblick erhalten und auch zum Scythetum und der gesamten Welt.

Es ist eine sehr spannende Fortsetzung mit einem sehr tiefen Enblick in die Machtstrukturen dieser Welt, denn obwohl es keine Politiker mehr gibt, verkörpert das Scythetum mit seinen Machtpositionen genau das - Politische Macht. Auch über das Leben, Tod, das Universum, Gott und die Ewigkeit philosophiert Shusterman als Thunderhead.

Den Weltentwurf mit der ewigen Jugend, aber unbegrenztem Töten ohne Konsequenzen finde ich nach wie vor grausig. Sterben wird so völlig belanglos, wenn man immer wiederbelebt wird.

In die Geschichte kommt man sehr gut wieder rein und ich konnte gut mitfiebern, aber eine gewisse Distanz zu den Figuren wahren. Mit Greyson und Faraday z.B. bin ich noch nicht recht warm geworden. Es gibt oft Wendungen, mit denen ich gar nicht gerechnet hatte und mehrmals im Buch hab ich innerlich gerufen "Oh Nein! Das gibt es doch nicht!"

Das Buch ist sehr tiefsinnig, es ist eine Reihe, die man mehrmals lesen kann, denn ich bin sicher, dass man dabei immer noch was neues entdeckt. Da es auch philosophische Komponenten hat, sollte man sich dafür Zeit nehmen :)  ich bin schon sehr gespannt auf Teil 3.