Rezension

super gelungene Fortsetzung der Eddie Beelitz Reihe

Jenseits von schwarz - Lucie Flebbe

Jenseits von schwarz
von Lucie Flebbe

Bewertet mit 5 Sternen

In dem zweiten Teil der Trilogie um Eddie Beelitz lernen wir sie und natürlich auch Zombie /Jo Rheinhart weiter kennen.

Eddie hat es in ihrem Halbtagsjob bei der Kripo nicht so leicht, aber sie hat sich in ihrem neuen Leben, auch Dank der Nachbarn recht gut eingefunden. Der gelebte Zusammenhalt dort ist beneidenswert. Zombie hat den Tod der kleinen Schwester nicht gut verarbeitet, er ist noch immer neben der Spur. Bei seinem ersten Security- Arbeitseinsatz nach Monaten beobachtet er in der Nachtschicht in einer Suchtklinik einen Mord und wird dabei niedergeschlagen. Niemand glaubt ihm so recht, als vorbestrafter Farbiger nichts Neues für ihn. In der nächsten Nacht wird er dort angegriffen, er tötet aus Notwehr. Aus Sorge man würde ihm wieder nicht glauben, taucht er unter. Hilfe findet er ausgerechnet bei Eddie. Während ihr Vorgesetzter endlich eine Chance sieht, seinen Lieblingsverdächtigen festzunehmen, ermittelt Eddie auf eigene Faust und es gelingt ihr aus kleinsten Hinweisen eine Spur zu finden. Zombie unterstützt sie dabei, indem er in der Suchtklinik untertaucht und undercover dort ermittelt.

 

Lucie Flebbe ist es wieder gelungen einen tollen, in sich logischen Kriminalfall zu komponieren, der eine überraschende aber logische Lösung hat und ihn mit Humor, dem Privatleben liebenswerter Charaktere und Sozialkritik aufzupeppen. Abseits vom Mainstream geschrieben, authentisch und spannend lesen wir diese Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven Eddies und Zombies. Diese beiden Hauptcharaktere lernt man auf diese Weise sehr gut kennen und erfährt durch den Blick hinter die Fassade viel. Beide machen eine ziemliche Entwicklung durch, die sich durch die gewählte Erzählweise sehr gut nachvollziehen lässt. Der Stil ist bildlich und lässt sich toll lesen.

Lucie Flebbe schafft es wie immer spannende Charaktere zu kreieren, dies bezieht alle Figuren mit ein, so möchte man auch mal mit Mütze rauchen, Dana umarmen oder Flo ein wenig helfen. Bei Eddie, Zombie und den Kindern fühlt man sich sowieso wohl.

 

Zusätzlich erfährt man hier auch einiges  über Probleme von Süchtigen und ihren Familien, sowie von sogenannten sozial Schwachen.

 

Ein tolles Buch, das einem auch nach dem Beenden der Lektüre noch beschäftigt. Ich warte bereits gespannt auf den dritten Teil, der im Herbst erscheinen soll.