Rezension

Super Krimi

Der Sünde Sold - Inge Löhnig

Der Sünde Sold
von Inge Löhnig

Bewertet mit 4.5 Sternen

Kurz nachdem Agnes in ihr neues Haus in dem Dorf Mariaseeon gezogen ist, verschwindet der 5-jährige Jakob spurlos. Das ganze Dorf sucht den kleinen Jungen und obwohl Agnes selbst einen furchtbaren Verlust verarbeiten muss, beteiligt sie sich eher widerwillig an der Suche. Sie hatte vor einem Jahr ihren Ehemann und ihre Tochter verloren. Beide verbrannten in der Dachwohnung, währen Agnes nur hilflos zuschauen konnte. Ihr Trauer versucht sie durch exzessiven Sport zu verdrängen. Auf einer ihrer Joggingrunden verläuft sie sich und findet den kleinen Jakob. Überglücklich schließen die Eltern den verstörten Jungen in die Arme. Doch kurz darauf verschwindet eine junge Frau aus dem Dorf und dann wird ihre Leiche gefunden. Wer ist dieser verrückte Killer, der denkt er müsse die Sünden der Menschen bestrafen?

Nachdem die Krimis unserer letzten Leserunden für mich kein sehr großer Lesegenuss waren, haben wir dieses Mal wieder einen Volltreffer gelandet. Von der ersten Seite an war das Buch spannend, der Schreibstil toll und flüssig und die Figuren sehr sympathisch und gut gestaltet. Ich verlor mich sofort im Geschehen, hatte so meine Vermutung wer der Verrückte sein könnte, war mir aber nie so wirklich sicher. Immer wieder wurden Zweifel geschürt, auch wenn es dann im Endeffekt doch die von mir gedachte Person war. Das nahm dem Buch aber keineswegs die Spannung.

Die Geschichte von Agnes hat mich sprachlos gemacht und ich habe sehr mit ihr gelitten. Waren die Polizisten in der letzten Krimireihe alle eher doofe Vollpfosten, waren sie hier sehr kompetent, sympathisch und sehr menschlich. Besonders gut hat mir Kommissar Dühnfort gefallen. Auch die Beschreibung des Dorfes und der Umgebung fand ich sehr gut und genau im richtigen Maße.

Ich vergebe 4 von 5 Punkten