Rezension

Super Krimi, der in den 80ern spielt

Die Lichtung - Linus Geschke

Die Lichtung
von Linus Geschke

Bewertet mit 4.5 Sternen

Vorab muss ich direkt loswerden, dass ich diesen Krimi, der teils in der Gegenwart, teils in den auch mir vertrauten 80er Jahren spielt, nicht mehr aus der Hand legen konnte. Es war hier mit dem Lesen richtig klassisch, wenn man ein gutes Buch hat:
sich drauf freuen - nach Hause kommen - Buch in die Hand nehmen - alles drum herum vergessen.
Linus Geschke hat die 80er so dargestellt, wie sie sich tatsächlich damals angefühlt haben, und ich war wieder live in diese wunderbare Zeit zurück gebeamt worden.
Die Geschichte um den sympathischen Journalisten, Jan Römer, der in Vertretung für einen erkrankten Kollegen einen Artikel über einen unaufgeklärten Mord vor 27 Jahren an zwei Jugendlichen schreiben soll, war so packend verfasst, dass man bis zum Schluss gar nicht anders konnte, als im Lesesessel mit diesem herrlichen Buch kleben zu bleiben.
Die Story haut einen um!
Der Clique, der Jan Römer damals selber angehörte, passierte an einem gemeinsamen Wochenende eine unvorstellbare Tragödie.
Die Freunde wollten ein paar nette Tage bei Lara, Freundin von Kai und Tochter aus gutem Hause, verbringen. Es wurde gegrillt, gescherzt, geknutscht und genau beobachtet, wer mit wem was hat oder anfängt. Wie es eben mit 16 so ist.
Dann verschwinden Lara und Mike, Jans bester Freund, im Wald. Zu schauen, was die beiden da so lange treiben, machen sich die anderen auf den Weg und spionieren ihnen hinterher. Sie finden Lara, vergewaltigt und erstochen und Mike erschlagen, auf.
Die Morde wurden trotz gründlicher Ermittlungen der damaligen Polizeibehörde nie aufgeklärt, schließlich eingestellt und zu den Akten gelegt. Bis die Akte dann 27 Jahre später ausgerechnet auf Jan Römers Schreibtisch landet und dieser nun gezwungen ist, sich mit dem damals erlebten Trauma auseinanderzusetzen.
Seine Recherchen bringen ihn selber in höchste Lebensgefahr. Ist der Mörder der große Unbekannte, oder was hat wirklich stattgefunden?
Ein absolut empfehlenswerter Krimi, der unter die Haut geht, alte Erinnerungen weckt und einer klar strukturierten Handlung folgt und mit einem überraschenden Ende nochmals punktet.