Rezension

Super spannend und voller Emotionen! Andrea Thorntons 7. Fall der Profiler-Reihe.

Am Ende der Schmerz - Dania Dicken

Am Ende der Schmerz
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Andrea Thornton hat sich nach ihrem letzten Fall geschworen, bei dem es um die seit 8 Jahren verschwundenen Mädchen Katie und Tracey ging, nie wieder aktiv ihren Job als Profilerin für Gewaltverbrechen auszuüben. Dieser hat bei ihr „Narben auf Körper, Haut und Seele“ zurückgelassen.

In ihrer vermeintlich ruhigen Anstellung als Dozentin an der Uni in Norwich, glaubt sie sich gut aufgehoben. Doch sie leidet immer noch an Alpträumen und einer Unzufriedenheit, die sich auch in ihrem Privatleben auswirkt. Mit einem Notruf aus Deutschland ändert sich auf einmal alles wieder. Gregs Verwandtschaft  aus Bielefeld ist nach einem unvorstellbaren Verbrechen, bei dem fast eine ganze Familie auf brutale Weise ihr Leben lassen musste,  verzweifelt. Andrea hätte nie damit gerechnet, dass Greg sie bitten würde  ihnen zu helfen. In Kleinstarbeit unterstützt sie die dortige Polizei und gerät selber wieder in gefährliche Situationen.

Dania Dicken hat es auch dieses Mal wieder geschafft mich mit ihrem spannenden und mitreißenden Schreibstil und Aufbau des Buches und dem unvorstellbar tragischen Verbrechen ins Lesefieber zu versetzen. Anders als bei den vorherigen Büchern der Reihe, wiegt sie einen erst einmal durch kurze Rückblicke auf alte Fälle und deren emotionalen und psychischen Auswirkungen auf Andrea  und Greg in Sicherheit. Die Belastbarkeit beider scheint an ihre Grenze gekommen zu sein und unausgesprochene Probleme stehen zwischen ihnen.  All ihre Gefühle, Ängste, quälenden Gedanken und Sehnsüchte bringt Dania Dicken hier perfekt zum Ausdruck. Als Fan der Profiler Reihe und fast Familienmitglied der Thorntons leidet man natürlich mit ihnen mit.

Aber man darf sich nicht täuschen lassen, der Grusel- und Gänsehautfaktor kommt schneller wieder als man will! Als Leser lernt man eine neue Art von psychischer  Krankheit und deren unvorstellbaren  Auswirkungen kennen. Die Autorin kann dies sehr authentisch durch ihr Studium der Psychologie darstellen.

Nach Andreas Entschluss zu helfen, spürt man durch die eindringlichen Worte und Szenen, die Überwindung und die Erkenntnis von ihr, dass sie sie ihre aktive Tätigkeit vermisst hat. Sie kann nicht vor ihren Schmerzen davon laufen, sondern muss sich ihnen stellen. Das sie darüber die Probleme in ihrer eigenen Familie vernachlässigt, wird ihr erst durch ein tragisches Ereignis bewusst. Wie im richtigen Leben spürt man hier  was eigentlich das Wichtigste für einen Menschen ist, Liebe, Vertrauen, Hoffnung und Zusammenhalt. Kann sie alles wieder in den Griff bekommen?     

„Am Ende der Schmerz“ war wieder ein sehr gelungener Thriller, den ich jedem Leser nur empfehlen kann. Einmal  mit der Profiler-Reihe angefangen, kann man sich ihr nicht mehr entziehen!

Ich vergebe verdiente 5 Sterne.