Rezension

Super Story trotz einiger Längen

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte -

Master Class, Band 1: Blut ist dicker als Tinte
von Stefanie Hasse

Bewertet mit 3.5 Sternen

Zusammen mit ihrer Online Schreibgruppe nimmt Riley Madows, 21 Jahre alt, Literaturstudentin, an einem Schreibwettbewerb teil. Was eigentlich ein nettes Kennenlernen, eine tolle Location und ein großer Schritt in Richtung ihres Traums, Autorin zu werden, sein sollte, entpuppt sich als nicht so harmlos, wie es scheint. Denn irgendjemand schreibt Texte über sie und versieht sie mit Details, die eigentlich keiner wissen kann - und nicht alle Texte sind nett gemeint…

Die Master Class überzeugt auf jeden Fall erstmal mit einem sehr hübschen Cover. Vor allem erster und zweiter Teil zusammen sehen toll aus. Auch der Klappentext verspricht eine sehr spannende und packende Dilogie. 

Das stimmt immerhin größtenteils. Trotzdem habe ich ein bisschen mehr Spannung erwartet. Die Story an sich war nicht das Problem, ich mochte das Setting und die Geschichte an sich echt gerne. Man kann sich wirklich sehr authentisch das Leben als Autor vorstellen, auch wenn der Schreibwettbewerb eher fiktiv ist. Ich mochte es, wie sich die Online-Schreibgruppe in ihren Träumen unterstützt und trotz des Konkurrenzkampfes meist zusammenhält. Auch die Schreibaufgaben fand ich sehr einfallsreich und realistisch. Die ganze Geschichte ist auch in sich sehr schlüssig und wirft kaum Fragen auf, die nicht „gewollt“ sind.
Auch die Mitglieder der Schreibgruppe fand ich auf ihre eigene Art sehr sympathisch. Sie alle waren so unterschiedlich, so natürlich. Auch Oskars Weisheiten fand ich immer sehr schön. Er wurde integriert, obwohl er ja nicht mitfahren konnte. Riley mochte ich auch sehr gerne. Sie war auf diese süße Art naiv und misstrauisch. Und dass ihr so etwas passiert, tut mir richtig Leid. Vor allem April war dabei natürlich eine tolle Nebenfigur, jemanden wie sie als beste Freundin zu haben, wäre wirklich eine Wonne. Der einzige mit dem ich nicht wirklich warm geworden bin, ist Kilian. Ich kann seine Beweggründe zwar nachvollziehen, aber irgendwie traue ich ihm nicht hundertprozentig. Klar, er mag vielleicht ein Bad Boy sein, aber das erklärt und rechtfertigt sein Verhalten nicht immer.
Was ich vor allem mochte, war, dass die Figuren so viele Fragen aufwerfen und man sehr wenig über sie weiß. Das steigert die Spannung enorm. 

Trotzdem hatte ich vor allem am Anfang vom Buch ein paar Längen beim Lesen. Es waren irgendwie zu kleine Dinge, die so extrem hochgespielt wurden. Nur Phasen, wo ich dann doch eher ein paar Seiten übersprungen habe. Insgesamt fand ich das Buch zwar spannend, aber ich hatte irgendwie etwas mehr erwartet. Was ich aber sehr gut fand, war der Schreibstil an sich und die Zwischenkapitel aus einer unbekannten Sicht.

Das Lesen hat letztendlich sehr viel Spaß gemacht und nach dem krassen Cliffhanger am Ende habe ich natürlich viele Theorien, weshalb ich auf jeden Fall den zweiten Band lesen werde. Das Buch würde ich daher mit 3,5 Sternen jedem weiter empfehlen, der eine gute Mischung aus Romance und leichter Spannung haben will.