Rezension

Surreal

Die Schwestern -

Die Schwestern
von Daisy Johnson

Bewertet mit 3 Sternen

Zwei Leben, die miteinander so fest verbunden sind, dass sie kaum voneinander existieren können. Die Schwestern haben eine besondere Beziehung zueinander, sie sind immer zusammen. Der Leser kann sofort erkennen, dass die ältere Schwester September mehr das Sagen hat. Fast die ganze Geschichte wird aus Julis Perspektive erzählt. Ihre Gedanken erscheinen verworren zu sein. Ich habe mich häufig gefragt, ob sie ihre eigene Meinung äußert oder sagt nur das, was September sagen würde. Es ist manchmal nicht einfach zu unterscheiden, wo Juli und wo September in Julis Kopf ist. Johnson gelingt es prima, Septembers Einfluss auf ihre jüngere Schwester zu zeigen. Man bekommt den Eindruck, dass September etwas Dunkleres in sich trägt, sie ist nicht böse aber irgendwie gemein und  kommt mir wie Wendsday aus Adams Family vor. In der Mitte des Romans hatte ich bereits eine Vermutung, was los ist und sie war richtig. Am Ende wird es klar, warum die Familie umgezogen ist. 
„Die Schwestern“ hat mich überrascht, weil nicht alle Autorinnen oder Autoren so geschickt und surreal schreiben können. Dieses Buch ist aber nicht für jeden, da es grundsätzlich um deprimierende Dinge geht. Außerdem wäre Triggerwarnung nicht verkehrt hier.