Rezension

Swing Time

Swing Time - Zadie Smith

Swing Time
von Zadie Smith

Bewertet mit 3 Sternen

Beim Tanzunterricht lernen sich zwei kleine Mädchen kennen und werden Freundinnen. Beide träumen davon, Tänzerinnen zu werden. Doch nur die eine hat Talent. Die andere hat Ideen: über Rhythmus und Zeit, über schwarze Haut und schwarze Musik, über Stammeszugehörigkeit, Milieu, Bildung und Chancengleichheit. Ihre Wege trennen sich, als Tracey tatsächlich Tänzerin wird und erste Rollen in Musicals bekommt. Ihre Freundin wiederum jettet als Assistentin der berühmten Sängerin Aimee um die Welt. Als Aimee in Westafrika eine Schule gründen will, reist sie ihr voraus und lässt sich durch das Land, in dem ihre Wurzeln liegen, verzaubern und aus dem Rhythmus bringen.

Das Buch ist mir durch die kräftigen Coverfarben und die große Aufmachung vom Titel und Autorennamen sofort ins Auge gesprungen: die Gestaltung ist simpel und doch wirkungsvoll.
Der Schreibstil ist schon auf den ersten Seiten sehr bildhaft, was schon auf der ersten Seite ein bildhaftes Kino in meinem Kopf entstehen ließ. Die verwendete Sprache passt gut zur Situation und den Personen und wirkt somit sehr authentisch.
Die Charaktere sind ausreichend beschrieben, ich konnte mir von allen wichtigen Personen ein gutes, prägnantes Bild machen. Alle Beschreibungen sind aus Sicht der Protagonistin, so dass man als Leser alles durch ihre Wahrnehmung beschrieben bekommt. So ist es nicht möglich die Geschehnisse aus einer unvoreingenommeneren Perspektive zu sehen.
Die Handlung gefiel mir in den ersten Kapiteln sehr gut, ich war interessiert an der Protagonistin und Tracey und ihrer Entwicklung, der Spannungsbogen war gespannt. Je weiter ich gelesen habe, desto weniger haben mich die Geschehnisse interessiert, ich war schon fast gelangweilt von der Handlung. Das lag weniger an dem Schreibstil oder der Art der Beschreibung, als an dem Inhalt. Denn das lebensfrohe junge Mädchen vom Anfang des Buches entwickelte sich zu einer jungen Frau, mit der ich mich nicht identifizieren konnte, deren Anliegen mich nicht bewegen konnten und deren Ansichten ich nicht teile. Aimee als Charakter war mir von Beginn an unsympathisch, und die Protagonistin wurde mir auch von Kapitel zu Kapitel unsympathischer… Vielleicht konnte ich mich auch als Leser momentan nicht gut auf die Handlung einlassen, zum jetzigen Zeitpunkt habe ich wenig Zielführung in der Storyline erkennen können, es ist mir unklar, worauf die Autorin mit diesen Ausführungen genau hinauswollte.
Insgesamt ist ‚Swing Time‘ ein interessantes Buch, das mich zu Beginn durchaus unterhalten und fesseln konnte, mit zunehmender Seitenzahl für mich aber immer undurchdringlicher und langatmiger wurde.