Rezension

Sympathische Protagonistin, gut durchdachte Handlung, unterschwellige Spannung – ein Top-Krimi!

Luftkurmord - Elke Pistor

Luftkurmord
von Elke Pistor

Ina Weinz scheint entgültig nach Gemünd zurückgekehrt zu sein und hat sich dazu entschieden nur noch eine einfach Streifenpolizistin zu sein. Nichts mehr mit Kripo, von wegen! Sie kann es einfach nicht lassen sich in den neuen Mordfall einzumischen. Das fällt ihr nicht gerade leicht, da sie das Opfer kennt und außerdem scheint die Mutter ihres Patenkindes in den Fall verwickelt zu sein. Sie muss sich um ihr Patenkind kümmern, hat einen sterbenden Kater zu Hause und ihr Vater möchte freiwillig in ein Altersheim. Inas Leben ist mal wieder alles andere als einfach und trotzdem strahlt sie viel Stärke aus.
Sie muss sich um eine Polizeianwärterin (Judith) kümmern, welche mir direkt sympathisch war und hoffe, dass wir ihr noch öfters in den weiteren Bänden begegnen werden.
Der Zeuge, welcher die Leiche gefunden hat, ist ein ziemlich schräger Kerl. Er steht auf Modellboote und ist immer nur die gleichen Nudeln. Mit ihm bin ich bis zum Schluss nicht warm geworden.
Wie auch im ersten Band, haben wir einen zusätzlichen Erzählstrang, der in der Vergangenheit spielt und erst zum Schluss werden die beiden Stränge zusammengebracht, wodurch sie einen Sinn ergeben. Man weiß nicht aus welcher Sicht der zweite Strang erzählt wird und kann hier also auch rätseln was es damit auf sich hat. Als nachher alles aufgedeckt wird, war ich sehr erschüttert. Kleine Entscheidungen können fatal enden.
Ich finde es erstaunlich wieviele Informationen und wieviel Handlung Elke Pistor in so wenige Seiten stecken kann. Es wird nicht viel drumherum geredet, die Konzentration liegt auf dem Fall, dem Erzählstrang aus der Vergangenheit und ein paar privaten Dingen von Ina.
Der Krimi lebt von einer unterschwelligen Spannung, die ziemlich gleichbleibend ist und erst ganz zum Schluss seinen Höhepunkt erreicht. Meistens findet man in Krimis und Thrillern eine Spannungs-Achterbahnfahrt. Das Buch ist so ziemlich ruhig, aber nicht langweilig, da die Spannung durchgängig gehalten wird. Das liegt natürlich auch daran, dass Ina privat mit dem Fall verbunden ist.