Rezension

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Sympathische Story nicht nur für Katzenfreunde

Weihnachten auf Samtpfoten - Lili Hayward

Weihnachten auf Samtpfoten
von Lili Hayward

Bewertet mit 5 Sternen

Als TB-Ausgabe gelesen!!!

Fernab von London hat sich die Schriftstellerin Jessamine Pike, kurz Jess genannt, ein Cottage gemietet. Es lag in der Nähe des kleinen Ortes Lanford. Sie brauchte Abstand, Ruhe, zum einen um ihren Roman endlich fertig zu schreiben, und auch die Trennung von ihrem Freund zu verarbeiten. Allerdings hatte sie das Haus vorher nicht wirklich gesehen. Es gab einen kleinen Zwischenfall bei der ortsansässigen Maklerin, dass sie den Vertrag sofort unterschrieb.
…  Scavel-an-gow, alles Augenwischerei", … Ich kenne das Haus. Sie hält da keine Nacht durch."
Zitat S. 9 (auszugsweise)
Hinzu kam, dass die verstorbene Thomasina Roscarrow verfügt hatte, dass es solange als Wohnsitz vermietet werden sollte, wie dort eine Katze leben würde. Sie wollte erst die Katze als Erbin einsetzen, aber das ging nicht .Solange sich auf Enysyule eine Katze aufhielt, durfte keine Veräußerung stattfinden. Und so war es der ausdrückliche Wunsch der Verstorbenen gewesen, dass, wer auch immer das Haus mietet, sich auch um die Katze kümmern musste.
Enysyule, schon der Name lässt aufhorchen.
Was Jess nicht erwartet hatte, war der wirklich schlechte Zustand des Cottages. Kein Strom, keine Heizung, kein WLAN und alles ziemlich verstaubt. Doch wozu braucht man das, wenn man in so einem wunderbaren, scheinbar verwunschenen Tal wohnt, deren geheimnisvoller Zauber über allem schwebt. Und dann war da ja noch Perrin, eine alte, weise Katze. Aber das erfährt der Leser erst im Laufe der Handlung.
Dass ihre Anwesenheit im Dorf für Aufsehen gesorgt hat, sogar Wetten abgeschlossen wurden, wie lange Jess bleibt, bringt sie nicht von ihrem Plan ab, hier zu bleiben. Und dann immer diese angedeuteten Sätze der Bewohner. Wie auch dieser sehr, sehr alte Streit zwischen zwei Familien, wem Enysyule nun wirklich gehört. Doch Jess genießt es, die Landschaft und das Tal zu erkunden. Doch irgendwie zieht es sie immer wieder an einen Platz, an den Perranstone.

… mit einem Fuß in der Gegenwart und dem anderen auf der Schwelle zum Tal von Enysyule, wo die Zeit nicht fließend ist, sondern sich sammelt und die alte in die neue dringt …
Zitat S. 37 (auszugsweise)
Diese Begegnungen mit dem Perranstone bringen das Vergangene zurück. Und wo manches Mal weiß Jess nicht, was war wirklich gewesen.

Lili Haywards 256 Seiten umfassender Roman erzählt eine wundersame Geschichte, die nicht nur den Katzenfan anspricht, sondern auch Erwachsene, die sich auf eine Mischung von Magie und Fantasie einlassen.
Die Autorin schreibt so, dass man regelrecht in der Handlung eintaucht und es so gar nicht aus der Hand legen mag. Hauptsächlich spielt es in der Gegenwart zur Winterzeit. Der Erzählstil der Autorin hat mir gefallen. Durch den Sichtwechsel zum vergangenen, der sich gut sichtbar abhebt, sehr angenehm für den Leser.
Die Handlung empfand ich als gut durchstrukturiert. Ebenso sind die Handlungsorte mit viel Liebe beschrieben, so dass man sich alles gut bildlich vorstellen konnte.
Ein absoluter Hingucker ist das Cover. Es ist einfach nur traumhaft schön! Wer kann schon den Blick davon wenden, bzw vielmehr möchte man die Gedanken der Katze wissen, die dem Leser ja den Rücken zukehrt. Im Hintergrund die festlich leuchtende Dekoration.
Geheimnisvoll und mystisch, ein absoluter Wohlfühlroman, den ich zur Weihnachtszeit gelesen habe. Es gibt dir Zeit zum Abschalten vom Alltag, Luft holen. Der Roman mag genau richtig für diese Zeit sein, aber kann genauso zu jedem anderen Zeitpunkt der Winterzeit gelesen werden.