Rezension

Szenen einer Familie

Die Altruisten - Andrew Ridker

Die Altruisten
von Andrew Ridker

Bewertet mit 3 Sternen

Wenn ein Sensationsdebüt angekündigt wird, bin ich immer sehr skeptisch, denn meistens verbirgt sich heiße Luft dahinter. Zuerst einmal finde ich den Titel nicht sonderlich passend, denn hier handelt nur eine Person annähernd altruistisch. Das Buch strotzt anfangs nur so voller Ausdrücke, die wohl nur in Amerika geläufig sind. Da wäre es bei der Übersetzung gut gewesen, wenigstens ein paar Fußnoten einzuarbeiten, damit man sich nicht noch hinhocken muss, um die Bedeutung des Gelesenen nachzuschlagen. Das zentrale Thema ist die finanzielle Lage der Familie Alter. Die Mutter ist tot, der Rest der Familie ist psychisch sehr verkorkst. Vor allem der Vater besticht durch seinen Narzissmus und schädigt so die ganze Familie. Mich störte das ständige Hin- und Herwechseln zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Diese Wechsel kommen sehr abrupt und ohne Kennzeichnung, was den Lesefluss ungemein stört. Außerdem waren mir die doch sehr ausführlichen Rückblenden in die Vergangenheit der Mutter zuviel. Es wird zwar dadurch verständlich, warum die Kinder so verkorkst sind, aber mir war es einfach zu langwierig. Bei mir hat das letzte Drittel des Buches nochmal alles rausgerissen, so dass ich das Buch einigermaßen versöhnlich beenden konnte. Für mich war dies ein Buch, welches man lesen kann, aber auch nichts verpasst hat, wenn man es nicht liest.