Rezension

taffe Frauen

Die Karte -

Die Karte
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Lennart Wolff hat mal wieder Stress mit seiner Frau. Er geht vor die Tür um seine Nachbarinnen, das lesbische Paar Eva Probst und Laura Windmüller durch ihre großen Scheiben zu beobachten. Doch er sieht noch mehr, ein dunkel gekleideter Mann beobachtet ebenfalls das Haus und rennt davon. Lennart hastet hinter ihm her. Er erwischt ihn nicht, stattdessen wird er selbst angegriffen, ein Messer steckt in seinem Auge. Die Polizistin Rebecca ist mit ihrem Rollstuhl unterwegs und sieht einen seltsamen Fahrradfahrer. Es ist ein alter, drogenabhängiger und verwirrter Mann der einen abgetrennten Unterschenkel transportiert. Eva Probst möchte an diesem Abend noch eine Runde joggen, diesmal allein, da die Ärztin Laura mit dem Korrigieren von Doktorarbeiten beschäftigt ist. Sie trifft auf den Kommissar Jens Kerner, von dem sie von dem Spanner vor ihrem Haus erfährt. Er kann sie nicht vom Laufen abhalten. Kurze Zeit später wurde Eva mit einem Hundehalsband erwürgt. Vom Täter erhält Laura die Nachricht "die Zeit läuft dir davon".
Viele Dinge, die an einem einzigen Abend geschahen. Irgendwie hat die Instagram Laufgruppe, die ihre Laufwege, ihre Zeiten und viel Privates postet, mit dem ganzen zu tun denn weitere Frauen aus der Gruppe werden erdrosselt.
Parallel, scheinbar völlig von der Handlung losgelöst, wird die Geschichte eines kleinen Mädchens erzählt, deren Mutter einen Männerhass auf die Tochter überträgt.
Allen Frauen eint, dass sie taff sind, wenig ängstlich, sich ohne Männer behauptet oder bereits Männer im Beruf ausgebootet haben.
Zwischendurch wird die Sicht des Täters auf das Geschehen beschrieben, was zu einer zusätzlichen Spannung führt. Sehr vielseitig, mit einigen Nebenschauplätzen versehen, nachvollziehbarer Polizeiarbeit und viel Privatleben der Ermittler Jens und Rebecca ist es ein äußerst interessanter und spannender Thriller.