Rezension

Tagebuch aus der Hölle – Etwas andere Memoiren

Tagebuch aus der Hölle - Jeffrey Thomas

Tagebuch aus der Hölle
von Jeffrey Thomas

Bewertet mit 4 Sternen

Autor: Jeffrey Thomas | Titel: Tagebuch aus der Hölle Verlag: Festa | Seiten: 272 Preis: eBook 4,99 € Jeffrey Thomas ist für mich ein neues Autor, der aber bereits seit 1995 schreibt und von diesen Geschichten & Romanen sind bereits einige auf deutsch erschienen. Das Buch habe ich zwar schon etwas länger, aber der SuB will ja auch irgendwann einmal kleiner werden und der Klappentext reizte mich schon. Das Buch gibt es nur noch als eBook oder gebraucht auf den einschlägigen Bücherbörsen auf Facebook und im Web.

Klappentext
Die Warnung eines Toten an uns, die noch Lebenden.

Dies sind die Aufzeichnungen eines Mannes, der nach seinem Selbstmord in der Hölle erwacht – denn dort landen alle Menschen, außer bibelfeste Christen. Fragt den Papst, der wird es Euch bestätigen.

Eine Welt des Leidens und ewigen Sterbens.

Wie all die anderen armen Seelen muss der Mann endlose Qualen ertragen – denn in der Hölle stirbt man nicht. Und die vielen Dämonen haben nur eine Aufgabe: Ungläubige zu foltern und zu bestrafen. Als der Mann die schwerverletzte Dämonin Chara findet, die von einigen rebellischen Verdammten an einem Baum gekreuzigt wurde, überkommt ihn Mitleid. Er befreit Chara und damit löst er eine sich langsam vollziehende Kettenreaktion aus, die zur letzten Schlacht zwischen Himmel und Hölle, Engel und Dämonen führt…

Inhalt
Was tut man, wenn man nach seinem Selbstmord auf einmal in der Hölle aufwacht? Richtig, man schreibt ein Tagebuch da man bereits zu Lebzeiten Schriftsteller werden wollte und versucht irgendwie, dieses Tagebuch an den lebenden Mann zu bringen damit die Lebenden wissen wie es sich in der Hölle anfühlt und wie man ihr entgehen kann…

Cover
Das Cover des Romans ist sehr atmosphärisch in dunklen Farben gehalten. Schreiende Gestalten und ein fliegender Dämon erzeugen bereits einen Eindruck wo man den landet in der Hölle. Definitiv ein Eyecatcher im Regal wenn man das Cover komplett sieht.

Bewertung
Das Cover sowie der Klappentext haben mich bei diesem Buch gereizt meinen SuB mal etwas zu verkleinern und ein älteres Buch zu lesen. Somit habe ich das neue Jahr mit einem Tagebuch aus der Hölle begonnen.

Jeffrey Thomas zeichnet hier eine sehr detaillierte und „liebevolle“ Hölle. Er beschreibt die Hölle, anders als es wohl wir alle kennen, nicht als Fegefeuer sondern als ein großes Land mit Städten und und allem was dazu gehört. Die Schilderungen der Gebäude, der Städte und der Regionen die der Schreiber des Tagebuchs durchläuft und entdeckt sind eine Sache für sich. Man kann sich richtig gut vorstellen wie es laut Thomas dort aussieht. Zu wenig Fantasie und Vorstellungskraft kann man ihm definitiv nicht vorwerfen.

Thomas zeigt hier eine Klassengesellschaft auf, die mit unserem Bild der christlichen Religion absolut nicht übereinstimmt, so zum Beispiel wird jeder, der nicht an den „Sohn“ glaubt sofort in die Hölle verbannt wenn er stirbt. Egal, ob derjenige einer anderen Religion angehört oder es einfach nur damals noch nicht den Glauben an Gott gab. Das Alter der Personen etc. spielt ebensowenig eine Rolle wie die Herkunft derer. Die Klassen der Dämonen, der Engel oder auch die Menschen lassen mich an das Kasten-System in Indien denken. Jeder hat seine Aufgaben und wird in diese hineingeboren oder direkt dafür von Schöpfer direkt erschaffen. Das sich die Klassen untereinander bekriegen ist auch nicht so üblich, so denkt man doch das die Dämonen und Engel sich nicht grün sind, und gegenseitig den Aufstand proben.

Das Buch selbst gefällt mir sehr gut, auch wenn es etwas schwieriger war, in die Story hinein zu kommen. Nachdem man das geschafft hat, macht es doch richtig Spaß die Geschichte vom Schreiber des Tagebuches zu lesen und mit ihm zu fühlen. Man hat das Gefühl, das er nicht in die Hölle gehört, obwohl er sich selbst umgebracht hat. Das Lesen hat sich auf jeden Fall gelohnt, und ich werde bestimmt noch weiter Bücher von Thomas lesen. Ich bin gespannt ob er sich steigert in den weiteren Veröffentlichungen. Dieser Roman ist der erste gewesen den Thomas geschrieben hat, einen Stern muß ich leider abziehen da es mir ein wenig zu schwer war direkt in den Roman zu finden, das gelingt aber wenn man dran bleibt und sich mit der Form des Tagebuches zurecht findet.

Fazit: Sehr detaillierte Darstellung der Hölle mit interessanten Wendungen der Story.