Rezension

Take me home, country road...

Open Road Summer, Deutsche Ausgabe - Emery Lord

Open Road Summer, Deutsche Ausgabe
von Emery Lord

Es gibt manchmal diese Lieder, die wie Türöffner sind. Sie öffnen eine Tür in deinem Kopf und alle Erinnerungen, die mit diesem Song verbunden sind, brechen aus. Sie brechen aus und gehen erst wieder zurück, wenn das Lied vorbei ist und der imaginäre Schalter, den es gedrückt hat, um die Erinnerungen freizulassen, losgelassen wird. Dann verschwinden sie wieder zurück in einen weit entfernten Winkel deines Kopfes wo sie darauf warten, wieder gehört zu werden.
Open Road Summer ist voll von Erinnerungen, vom Protagonisten ebenso wie vom Leser. Während dem Lesen des Buches und besonders beim Lesen der Songtexte, die im Buch niedergeschrieben sind, hatte ich das Gefühl, in einen Sommer zurückversetzt worden zu sein, den ich zwar in echt nie erlebt habe, aber der mir irgendwie bekannt vorkommt. 
Das hört sich vieleicht komisch an,aber das ist eben das Gefühl, das hochkommt, wenn man da Buch liest.
Am Anfang ist die Protagonistin Reagan noch reichlich unsympatisch, aber wie in so vielen anderen Büchern auch, macht sie eine Entwicklung durch, die nicht nur sie, sondern auch die Menschen in ihrem Umfeld verändert. Der eine fasst wieder Hoffnung, die andere ist auf einmal selbstbestimmt. 
Alle drei Protagonisten sind gut zu verstehen, wenn sie auch besser sein könnten. Bei Reagan konnte ich zum Beispiel nie so richtig nachvollziehen, warum sie so eine Null-Bock Einstellung hat und irgendwie konnte ich auch einfach nicht verstehen, warum Dee mit ihr befreundet ist und warum sich Matt in sie verliebt. Im laufe des Buches wird sie noch sympatischer, aber es ist bei weitem nicht so wie zum Beispiel in Liebe ist was für Idioten.Wie mich. bei  dem Die Protagonistin am Anfang super unsympatisch ist, sich dann aber langsam in da Herz des Lesers schleicht. 
Ich war etwas enttäuscht von der gesamten Handlung, da zwischendrin auch mal Langweilige Stellen sind, die sie irgendwie nicht so richtig gefüllt bekommen hat. Das Buch mit seinen 400 Seiten war leider nicht annähernd so spannend wie manche 150 Seitigen Bücher. Ich möchte es hier absolut nicht schlecht reden, weil es mir ja schon gut gefallen hat, nur hatte ich einfach mehr erwartet.
Es kommt einem vor, als wäre man in einer Geschichte gefangen, die einfach das ganz normale Leben eines Teeanagers wiederspiegelt. Nur halt mir einer besten Freundin die ein  Countrystar ist und einem unglaublich heißen Popstar im Tourbus hintendran... 
So allein könnte man dieses Buch tatsächlich als nette Sommergeschichte betrachten, die zwar gut geschrieben ist, aber sonst auch nicht viel.
Und leider ist genau das so ziemlich die Wirklichkeit, obwohl ich versucht habe so viel versucht habe zwischen den zeilen u lesen, wie es nur geht. 
Das Buch vermittelt ein ehrliches Verlustgefühl, das auch noch andauert, kurz nachdem man das Buch gelesen hat. Aber es erinnert mehr an die eigenen Verluste und seelischen Schmerzen und lässt diese weider aufkommen, anstatt wirklich mit denen aus der Geschichte zu arbeiten. Vielleicht ist aber auch eben das der wahre Zauber dieses Buches. Das es eben nicht über das Buch nachdenken lässt, sondern über sich selber und die Fehler, die man selber gemacht hat.
Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht recht, wem ich das Buch weiter empfehlen soll. Einerseits natürlich allen Leuten, die eine schöne Sommergeschichte suchen, ihr werdet sie hier finden! Andererseits ist dieses buch auch irgendwie etwas besonderes, das vielleicht nicht jeder versteht. Wenn es jemand lies und ähnliche Gedanken hat wie ich, würde ich mich sehr über eine Rückmeldung freuen. Nachher lese ich zwischen irgendwelchen Zeilen, die im Himmel schweben. ich verstehe es aber auch total, wenn man sich denkt: Eh, wo hat sie das denn her. :D