Rezension

Tante Frieda ermittelt

Tante Frieda - Heidi Gebhardt

Tante Frieda
von Heidi Gebhardt

Bewertet mit 5 Sternen

== Buchrückentext: ==

Tante Frieda ermittelt!
Gerade noch macht sich Tante Frieda mit ihrer hungrigen Nichte Lena über ihre Leibspeise her, da ziehen dunkle Wolken auf. Im idyllischen Viertel Hohe Tanne wurde eine Leiche gefunden. Überhaupt gab es erstaunlich viele Tote in letzter Zeit. Angeblich sind alle eines natürlichen Todes gestorben. Doch Tante Frieda ist misstrauisch. Irgendetwas stimmt hier nicht. Und während die Polizei glaubt, es ginge hier um Drogenhandel, ahnt Tante Frieda, dass die Dinge anders liegen: Schnell gewinnt sie das Vertrauen der Zeugen, lässt sie alle Geheimnisse ausplaudern und kommt dem wahren Täter auf die Spur.

== Leseeindrücke: ==

Mit "Tante Frieda - Ein-Hohe-Tanne-Krimi" liegt uns Band 1 vor, in dem Tante Frieda mit Dackel Amsel ermittelt. Zwischenzeitlich gibt es bereits Band 2 "Kein Mord ohne Tante Frieda" von Autorin Heidi Gebhardt.

Dieser Regionalkrimi rund um Frankfurt berichtet aus der Ego-Perspektive von Lena, Tante Friedas Nichte. Lena ist gerne bei Tante Frieda, denn bei Tante Frieda kann man gut essen, seine Wäsche waschen und gemeinsam mit ihr so wunderbar ermitteln. Denn Tante Frieda entgeht nichts! Gemeinsam mit Dackel Amsel traut sie niemanden über den Weg und was die Polizei nicht sieht: Sie sieht es! Als ihr Nachbar Erwin Jahn plötzlich stirbt, wird sie hellhörig: Warum wirkt seine Witwe so unberührt? Und wieso geht Maklerin und Schlampe Jasmin plötzlich bei dieser ein und aus? Und da ist doch noch das leerstehende vergammelte Haus, bei dem ein erneuter Todesfall stattfindet. Tante Frieda schnüffelt hier und schnüffelt da und hat mal wieder den richtigen Riecher und bringt so die Polizei auf die richtige Fährte ...

Die Idee, dass Privat- und Hobby-Ermittler immer mehr die Falllösung in Kriminalromanen übernehmen ist inzwischen bewährt und verbindet eben den eigentlichen Fall als Rahmenhandlung mit der jeweiligen Protagonistin und deren Privatleben als angenehme Nebenhandlung. So hier geschehen. Tante Frieda kann man sich während des Lesens - und auch Dank des Covers - richtig gut vorstellen. Eine Tante wie aus dem Bilderbuch! Lena spielt ebenfalls eine nicht unbedeutende Rolle, aber eher als Handlangerin und als gute Beobachterin, die uns Leser berichtet.
Viele kleine Nebenhandlungen wie Liebeleien, Freundschaft zwischen Polizeikollegen, die Kindheits- und Jugendgeschichte von Lena, die lokale Beschreibung von Frankfurt und Umgebung runden die Gesamthandlung ab.

Obwohl ich relativ zeitig mich dem richtigen Riecher von Tante Frieda anschloss, blieb immer noch die Frage nach dem Warum? Die Figuren werden allesamt sehr gut vorstellbar und detailliert beschrieben. Die Handlung ist nicht nur spannend, sondern auch oftmals zum Schmunzeln. Eine Mischung aus Krimi und Komödie. Der Schreibstil ist locker und leicht, so dass ich fast den gesamten Krimi in einem Rutsch gelesen habe.

Und weil Tante Frieda auch so toll kochen kann und allen Lesern wahrscheinlich während des Lesens und während sie ihre Nichte verköstigt das Wasser im Munde zusammenläuft, hat die Autoren im Anhang des Romans eine nette Auswahl an leckeren Rezepten der Frankfurter Küche zusammengestellt.

Die 50 Kapitel sind allesamt angenehm kurz und kurzweilig und verteilen sich auf rund 220 Seiten, die sich auch wegen der augenfreundlich großen Schrift gut lesen ließen.

Das Cover ist genau diese Art von Covern, die ich mag: Gezeichnet, düster und Tante Frieda im Anmarsch und Dackel Amsel gleich mal hinterher....

Insgesamt habe ich mich wunderbar unterhalten gefühlt, fesselnd mitgerätselt, dann und wann auch geschmunzelt und Frankfurter Grüne-Soße sogar bereits nachgekocht. Ich vergebe vollste Leseempfehlung mit 5 Sternen!

© esposa1969