Rezension

Tausendmal nix gesagt

Das Licht von tausend Sternen
von Leonie Lastella

Bewertet mit 3 Sternen

Harper und Ashton sind Studenten. Als sie sich kennenlernen, sind beide sofort in den anderen verliebt. Er, weil sie den Vornamen der Lieblingsschriftstellerin seiner toten Schwester hat, sie, weil er so schöne blaue Augen hat und den Duft ihres Lieblingsortes in den Rocky Mountains. Ernsthaft! Beide haben einen Rucksack voller unausgesprochener Geheimnisse, die natürlich zwischen der Realität und einem Happy End stehen. Keiner macht den Mund auf, weshalb es in Tränen endet. Alles wie immer halt.

Ganz ehrlich: Warum müssen alle College-Romanzen so sein? Warum können sich nicht einfach mal ein Junge und ein Mädchen ineinander verlieben und miteinander glücklich werden? Meinetwegen können sie Probleme haben, sie können traurig sein, aber es gibt doch echt wenig Sachen, die man vor einem anderen verheimlichen müsste. Aber nein, Harper benimmt sich, als würde in ihrem Keller ein Serienmörder wohnen, den sie unbedingt verheimlichen muss. Dabei ist es nur ein elfjähriger Bruder, der autistisch ist. Schlimm, oder? Eben!

Okay, ich muss wohl langsam einsehen, dass ich wirklich zu alt bin für diese Art von Romanen, denn ich verstehe die Probleme dieser Teenager nicht. Sie türmen riesige Gebirge von Nichtgesagtem umeinander auf, wo es doch einfach helfen würde, wenn sie sagen würde: Ich habe Probleme und ich brauche Hilfe, aber ich bin froh, dass du jetzt da bist.

Insgesamt fand ich den Roman gut zu lesen, auch wenn mich diese ständigen Brausebläschen im Blut und das davongaloppierende Herz ein bisschen genervt haben. Ich konnte das Verhalten der beiden oft nicht verstehen, auch und gerade wenn Harper wieder mal alles getan hat, um den Serienmörder in ihrem Keller zu verschweigen – ach ne, sorry, war ja nur ihr autistischer Bruder, da hab ich was verwechselt.

3 von 5 Sternen!