Team: Mr.Dark
Bewertet mit 4 Sternen
Ich habe mir dieses Buch schon lange gewüscht und letztes Jahr zu meinem Geburtstag lag es schließlich verpackt auf den Küchentisch und wurde nun endlich gelesen. Ich habe bereits ein paar Büücher von Ray Bradbury in den Händen gehabt und war stets von seiner Bildersprache begeistert und fasziniert. Selten habe ich einen Autor gesehen, der so gut mit Worten umgehen konnte und mir das Gefühl gab in einer Art wunderbarem Albtraum zu stecken, aus dem ich gar nicht aufwachen möchte.
Die Story ist ebenso simpel wie genial. Die beiden Jungen Will und Jim sind beste Freunde, könnten unterschiedlicher aber nicht sein. Whrend Will in einer augenscheinlich sehr heilen Familie aufwächst, eher der vernüftigere Part zu sein scheint und eher in Panik gerät, ist Jim ein Draufgänger und jagt dem Risiko und Abenteuer nach. So kommt es, dass eines nachts ein Zirkus in die Stadt kommt, der Spaß verspricht, aber Unheil birgt.
Mr.Dark, einer der Besitzer des Zirkusses und selbst bezeichnet als "der Illustrierte Mann" besitzt ein Karussell, das magische Kräfte besitzt. Fährt man darauf vorwärts alter man bei jeder Runde um ein Jahr, fährt man rückwärts verliert man mit jeder Runde ein Jahr. Auch ie üblichen Artisten und Schausteller sind etwas Besonderes und hören Mr.Dark aufs Wort. Da hätte man die Staubhexe, das Skelett, den Zwerg, etc. Jim ist ganz angetan von dem Karussell, wünscht er sich doch nichts sehnlicher, als schon Zwanzig zu sein. Will hingegen erkennt die wahren Absichten hinter dem Zirkus: Seelen sammeln.
Nachdem die beiden Jungen beobachtet haben, wie ein anderer Artist - Mr.Cooger, rechte Hand von Mr.Dark - auf dem Karussell immer mehr altert und fast stirbt werden sie von den übrigen Schaustellern gejagt. Sie finden schließlich Hilfe bei Wills Vater Charles Halloway, der ihnen glaubt und versucht herauszufinden, wie man die Zirkusleute aufhalten kann. Ein Kampf zwischen Gut und Böse beginnt.
Ich bin wirklich sehr fasziniert von Bradburys Talent mit Worten und Beschreibungen umzugehen. Ich konnte mir nicht nur ein Bild von den Jungen und Wills Vater machen, sondern auch von den Zirkusartisten, die auf ihre ganz individuelle Art und Weise abscheulich und liebenswürdig zugleich sind. Besonders hat es mir wohl Mr.Dark angetan, der volltätowierte Mann, der weiß, wie er die Massen in seinen Bann ziehen kann. "Das Böse kommt auf leisen Sohlen" werde ich sicherlich noch einmal lesen - vielleicht auch noch ein drittes und viertes Mal. Und ich kann es jedem empfehlen, der ein etwas abstrakteres Buch lesen möchte - vielleicht ein wenig Tim Burton Style.