Rezension

Teil 1 einer Trilogie über das einfache Leben in Holt

Lied der Weite - Kent Haruf

Lied der Weite
von Kent Haruf

Bewertet mit 5 Sternen

Kent Haruf entführt uns in eine Welt, die einen berührt und melancholisch zurückläßt

Das ist der 1. Teil einer Trilogie über das Leben in der fiktiven Kleinstadt Holt irgendwo in Colorado. Ich habe aus Unwissen den 2. Teil „Abendrot“ zuerst gelesen und daher war die Handlung sehr absehbar für mich. Aber trotzdem hatte ich schöne Lesestunden, weil ich den Stil und die Sprache des Autors sehr mag. Er schreibt in einer Ruhe und Gleichmut, die für manche fast schon gleichgültig wirken könnte. Das macht aber meiner Meinung nach, den Charme des Buches aus. Egal was passiert, man nimmt es erstmal so hin und schaut dann weiter.

Die Hauptrolle spielt die 17 jährige Victoria, die schwanger von ihrer Mutter vor die Türe gesetzt wird. In ihrer Not wendet sie sich an ihre Lehrerin Maggie. Diese ist sehr praktisch veranlagt und kümmert sich um das Nötigste. Nach einiger Zeit bringt sie das junge Mädchen zu den Brüdern McPheron. Raymond und Harold, sind alte Viehzüchter, die außer dem einfachen Leben als Farmer nichts kennen.

Tom Guthrie ist Geschichtslehrer, Vater von Ike und Bobby und mit den McPherons befreundet. Er muss die Trennung von seiner psychisch kranken Frau verarbeiten und gibt sein Bestes für die Jungs.

Der Autor hat in diesem Buch einen Schwerpunkt auf das Landleben und die Tiere gelegt. Er beschreibt z.B. sehr genau die Kalbung eines Rindes oder die Obduktion eines Pferdes. Mit hat das gefallen, aber ich glaube damit kann nicht jeder was anfangen.

Ich freue mich auf jeden Fall auf den abschießenden 3. Band und bedauere sehr, dass der Autor schon verstorben ist.