Rezension

Teils teils

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Meine Meinung:

Erstaunlich, wie dieses Buch so viele tolle und so viele schlechte Dinge in sich unterbringen kann! Zumindest meiner Meinung nach. Dabei hatte ich wirklich gehofft, dass es ein Highlight werden könnte!

Die Grundstory mochte ich wirklich unglaublich gern! Jacob kriegt von seinem Großvater sein Leben lang merkwürdige Geschichten über besondere Kinder zu hören, bis dieser unter merkwürdigen Bedingungen stirbt. Da Jacob die Sache nicht auf sich beruhen lassen kann, macht er sich auf die Suche nach der Wahrheit und deckt tatsächlich einige Geheimnisse auf. So weit, so gut. Und auch sehr interessant! Ich mochte die Stimmung, die von Anfang an aufgebaut wird, diese unheimliche Atmosphäre und dieses Gefühl, dass da noch etwas Unentdecktes ist. Und dass das etwas mit einer Insel voller besonderer Kinder zu tun hat, das sagt ja schon der Titel. Sehr viel mehr kommt da dann leider aber nicht, was schon etwas enttäuschend war. Klar, es kommt noch eine Bedrohung auf, das ist ja praktisch Pflicht, aber meist dümpelt die Geschichte nur so dahin, und das ist wirklich ziemlich schade. An diesen Stellen wird die Geschichte zum Glück noch durch das hohe Maß an Kreativität getragen.

Ein richtiges Highlight sind natürlich die Bilder, über die man im Verlauf der Geschichte immer wieder stolpert. Das macht das Buch auch wirklich zu etwas Besonderem. Es ist aber auch nicht so, als würde die Geschichte nicht ohne die Fotos funktionieren, manchmal wurden die sogar eher schlecht als recht in die Handlung eingebaut. Trotzdem hat mir dieser Aspekt sehr gefallen, es ist mal etwas anderes und macht das Leseerlebnis auch zu etwas anderem.

Nun war es aber leider so, dass mich außer der sehr dünnen Handlung auch andere Dinge gestört haben. Zum Beispiel der Schreibstil. An manchen Stellen, vor allem am Anfang, mochte ich den sehr gerne, aber oft war er auch sehr holprig und Dialoge haben einen plötzlichen Sprung gemacht, den ich häufig zu, naja, unflüssig fand. Es hat einfach den Lesefluss gestört.

Auch die Charaktere haben mir nicht durchweg gefallen, besonders mit Emma hatte ich Probleme, einem der besonderen Kinder, die auch wirklich sehr wichtig für die Geschichte ist. Sie ist irgendwie einfach merkwürdig, auf eine Art, die ich nicht nachvollziehen konnte. Vor allem ihre Enscheidungen habe ich nicht verstanden.

Dann gibt es in dem Buch auch noch eine Liebesgeschichte, die aber zum Glück nicht besonders dominant ist. Trotzdem fand ich sie etwas beunruhigend. Ich kann leider nicht mehr verraten, ohne zu spoilern, aber die Umstände machen diese Beziehung wirklich etwas, nun ja, fast schon unnatürlich.

Fazit:

Tolle Atmosphäre, tolle Ideen, wirklich Kreativ. Aber auch eine ganze Menge Baustellen. Der Schreibstil und die Charaktere haben mir nicht immer gefallen und der Plot war insgesamt wirklich dünn. Ob ich diese Reihe weiterlesen werde weiß ich noch nicht.