Rezension

Teilweise 08/15

Something in the Water - Catherine Steadman

Something in the Water
von Catherine Steadman

Bewertet mit 3 Sternen

Man soll sich ja vor seinen Wünschen in Acht nehmen, weil sie sich erfüllen könnten. Gleiches gilt sicher auch für manchen großen Fund, den man macht. Zumindest hier, bei diesem Thriller, sorgt der Fund einer Tasche für Entwicklungen, die nicht alle unbeschadet überstehen. Ganz im Gegenteil, denn schon auf den ersten Seiten erfährt der Leser, dass die Erzählerin gerade dabei ist ihren Mann zu vergraben. Wie es dazu gekommen ist, erzählt das Buch.

Vorab: An sich ist es eine gute, wenn auch nicht neue Idee, mit einer relativ netten Protagonistin/Erzählerin, aber komplett überzeugt hat es mich dennoch nicht. Der Beginn ist, nach dem Prolog, etwas schleppend. Man lernt die Protagonisten kennen und ihre Beziehung zu ihrem Verlobten und späteren Mann Mark aus Erins Sicht. Erin, noch immer nicht ganz von ihrem Jugendtrauma erholt, ist Dokumentarfilmerin und unheimlich in den gutaussehenden Investmentbanker verliebt, doch es bleibt nicht eitel Sonnenschein. Kurz vor der Hochzeit verliert Mark seinen Job und ist sehr unzufrieden. Erin versucht ihr Bestes, um ihn bei Laune zu halten und nebenbei ihrer Arbeit nachzugehen. Dieser Part, bis es endlich in die Flitterwochen nach Bora Bora geht, hat sich viel zu lang gezogen, vor allem auch die erste Klasse Beschreibungen im Flugzeug…

Irgendwann einmal finden die beiden endlich „Something in the water“ und damit nimmt das Schicksal seinen Lauf. Erin und Mark versuchen ihren Fund für sich zu nutzen und werden dabei vor große Hürden gestellt. Viele Situationen sind brenzlig, sie könnten beide im Gefängnis landen und darüber hinaus wird möglicherweise von bösen Menschen nach ihnen gesucht. Die Beziehung scheint zu bröckeln und die beiden werden irgendwie immer habgieriger, sodass man – man erinnert sich an den Prolog mit dem Vergraben des Ehemannes – eine ziemlich gute Vorstellung davon hat, was kommen wird. Trotzdem gibt es manche Überraschung, besonders eine davon fand ich an den Haaren herbeigezogen.

Der Schreibstil ist – erst einmal in Fahrt gekommen – sehr rund und gut zu lesen, sodass man nach dem etwas holprigen Beginn und trotz aller Kritik das Buch kaum mehr weglegen möchte. Nach dem Ende war ich aber leider nicht richtig überzeugt (ich möchte nicht spoilern, aber ich hatte es genau kommen sehen und das war schon ziemlich schade. Ich hatte auf etwas anderes als 08/15 gehofft…)

An sich ist das Buch nicht so schlecht, aber mit etwas Abstand muss man schon festhalten, dass es sehr vorhersehbar ist, manche Wendung zu unglaubwürdig erscheint und es einfach nicht immer logisch ist.