Rezension

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Teilweise schleppender, guter erster Teil

Star Trek - Voyager 1: Heimkehr - Christie Golden

Star Trek - Voyager 1: Heimkehr
von Christie Golden

Bewertet mit 3.5 Sternen

So, erste Rezension, ich hoffe, sie ist nicht ganz ungenießbar und unhilfreich:

Neue Star Trek Bücher sind immer gut. Ich habe alle Serien verfolgt, TNG und VOY haben mich zum Trekkie gemacht und mich fast jede Folge mitfiebern lassen.
Aus der alten Voyager-Buch-Reihe befinden sich viele Bände in meinem Besitz, die Freude über neues hat mich zum Vorbesteller gemacht.

Heimkehr beschäftigt sich mit mit der Zeit kurz nach der Rückkehr der Voyager in unseren Teil der Galaxie.
Die erste Hälfte des Buches beschäftigt sich mit der Schocksituation für alle Beteiligten, die sich erst einmal wieder in ihr neues altes Leben einfinden müssen, was stellenweise gar nicht so einfach ist, da gewohnte Abläufe nicht mehr von Nöten sind und man scheinbar nicht mehr den nächsten Tag fürchten muss, sondern nur eine exotische Krankheit, die nicht weit verbreitet ist, aber anscheinend höchst gefährlich, da alle Register gezogen werden, ihre Verbreitung zu verhindern.
Im Mittelteil merkt man dann so langsam, wie sich alles wieder normalisiert, aber auch, dass einiges nicht so läuft, wie man es von der Sternenflotte und der Föderation gewohnt ist, wissenschaftliche Berichte werden nicht für wichtig gehalten und Prioritäten nur auf neue Technologie gelegt, die die Voyager auf ihrer Reise erworben und entwickelt hat, um nach dem grausamen Dominion-Krieg die militärische Stärke der Flotte zu erhöhen.
Hinzu kommt noch ein kleiner Aufstand der Hologramme, an dem angeblich der Doktor schuld sein soll.
Die oben erwähnte Krankheit wird zur großen Gefahr, als sich herausstellt, dass betroffene nach und nach zu Borg werden und die Sternenflotte versucht, dies zu vertuschen. Erschwerend kommt die Verdächtigung der Voyager-Crew hinzu, diese Krankheit verursacht zu haben, da sie zwei Ex-Borg als an Bord hatte.
Damit sind wir auch in der zweiten Hälfte, den richtigen Konflikten: Die zum Admiral beförderte Janeway gibt nicht auf, ihre ehemaligen Crewmitglieder aus der Haft zu befreien und ihren Doktor als unschuldig zu identifizieren, während ein höhrerrangiger Admiral (der auch die technische Ausschlachtung der Voyager betreut und vom Geheimdienst des Technologieschmuggels verdächtigt und beschattet wird) mit allen Mitteln deren Schuld zu beweisen, sich dazu unter anderem eine Ermächtigung der Föderationsregierung einholt. Allerdings muss sie auf die Unterstützung von B'elanna verzcihten, da diese auf den Spuren ihrer verschwunden Mutter wandelt, um diese zu finden und ggf. zu retten.

Man erfährt in dieser zweiten Hälfte einiges über den aktuellen politischen Zustand der Sternenflotte und deren Uneinigkeit, sowie den Konflikten, denen die Voyager-Crew ausgesetzt ist und das Buch endet mit einem Cliffhanger.

Ich muss sagen, dass ich zu Beginn ein wenig ernüchtert war, als es im ersten Drittel vor allem um die so serientypische Friede-Freude-Heiterkeit-Romantik ging und sich kaum Konflikte oder Herausforderungen, mal abgesehen von der Schwierigkeit, sich wieder in ein normales Leben einzufinden, abzeichneten (bis auf den von Seven, der war ganz gut eingeleitet) aber ab dem Mittelteil wurde es dann zunehmend interessant.
Zwar finde ich, die Borg in den Alpha-Quadranten zu holen, jetzt nicht ganz so super, aber die Idee der Seuche, die Menschen zu Borg macht, sagt mir wiederum schon sehr zu, zwar auch nichts wirklich neues, aber eine Abwechslung zum üblichen Assimilieren und eine noch perfidere Gefahr durch den Erzfeind darstellt.
Am tollsten fand ich dann diese internen Intrigen und Machtspielchen, die zeigen, dass auch in einer Demokratie nie alles läuft, wie es soll, besonders die Szenen um Harry's Freundin waren sehr aufschlussreich.
Allerdings gibt es einen großen Mangel, die deutsche Übersetzung: Die ist vor allem was die persönlichen Anreden angeht, etwas ungewohnt, wenn sich Janeway und Chakotay auf einmal duzen, was aber sicher an der fehlenden Trennung von Höflichkeits- und persönlicher Anrede im Englischen liegt. Hinzu kommen teilweise recht unbeholfen wirkende Formulierungen. Zwar kenne ich das englische Original nicht, aber ich kann mir denken, dass da einiges an Qualität verloren gegangen ist.

Alles in allem trotzdem ein guter Start in die neue Reihe, ich gebe 3,5 Sterne, da a) noch Luft nach oben ist, was die einzelnen Storys angeht, b) der Kitsch am Anfang etwas die Überhand hatte und c) anscheinend die Übersetzung nicht ganz gut gelungen ist.