Rezension

Temporeich!

Die Jagd - Richard Laymon

Die Jagd
von Richard Laymon

Bewertet mit 4 Sternen

Ich schlug das Buch auf, bei Seite 9 beginnt die Story - auf Seite 14 beginnt der Horrortrip. Und ab da an wird der Leser gnadenlos mit auf die Jagd genommen. Die Erzählstränge wechseln von Jodys Sicht, die mit Andy flüchten konnte und seither von ihrem Vater, dem Polizisten Jack Farago, beschützt wird, zu Simon, einem der Killer, die das Massaker bei Evelyns Eltern veranstaltet haben.
Der Sichtwechsel ist sehr interessant, wobei ich die Passagen mit Simon doch sehr langgezogen fand. Wie bei den anderen Laymon Büchern auch wird hier kein Wert auf literarisch wertvolle Sätze gelegt. Kurz, knapp und präzise ebnet Laymon uns in Jodys Welt, die relativ dicke 527 Seiten bereit hält. Wer jetzt von der hohen Seitenanzahl abgeschreckt ist, dem sei gesagt, dass Laymon bei "Der Jagd" auf Tempo setzt. Von der Story her ist dieses Buch genau richtig - so gut wie keine überflüssigen Sätze und zu kurz ist es alle mal nicht.
Von vielen Laymon-Begeisterten wird "Die Jagd" als bestes Buch von ihm gehandelt. Ich habe dafür bislang noch zu wenig Vergleichsmöglichkeiten aber mittelmäßig ist es definitiv nicht. Laymon vermischt gerne Gewalt mit obszöner Sexualität. In diesem Buch scheint es mir mit der Sexualität etwas ausgebremst, wahrscheinlich da die Protagonistin gerade mal 16 Jahre alt ist und man sich bei solchen Szenen auf einem schmalen Grat bewegen würde. Meiner Meinung nach war es vollkommen richtig die sexuellen Gedanken bei diesem Werk nicht in den Vordergrund zu stellen. Es hat der Geschichte keinen Abbruch getan und der Leser wird meist nur mit sinnloser Gewalt konfrontiert.
Alles in allem kann ich sagen, dass "Die Jagd" wirklich gut und schnell zu lesen ist, ein paar sehr eklige und abscheuliche Momente vorkommen und hier mehr als eine Hand voll Personen ihr Leben lassen.
Gerade um Halloween sehr empfehlenswert!

Fazit: Wer packende Spannung, eine rasante Story und Gruselmomente in einem haben möchte, der sollte ganz klar auf Laymon setzen! Mit "Die Jagd" bewies Laymon einmal mehr, dass er heutzutage nicht umsonst zu den besten Horrorautoren gehört.