Rezension

Temporeich

Die Fährte des Wolfes - Mons Kallentoft, Markus Lutteman

Die Fährte des Wolfes
von Mons Kallentoft Markus Lutteman

Bewertet mit 4 Sternen

Nachts stürzt sich Zack Herry, der jüngste Ermittler der Sondereinheit, in illegale Partys und konsumiert Drogen. Tagsüber fahndet er nach dem Mörder von drei brutal ermordeten Asiatinnen. So gerät er in brenzlige Situationen und auf die Spur grausamer Machenschaften...

Zu Beginn des Buches musste ich mich erst einmal etwas in den Schreibstil einlesen. Der Thriller ist im Präsens verfasst, was mich zunächst ein bisschen irritiert hat, im weiteren Verlauf passt es jedoch gut zu den raschen Aktionen.

Die Person Zack Herry hat ihre Sonnen- und Schattenseiten. Zum einen ist er ein grandioser, furchtloser Polizist, zum anderen geht er allerdings fremd und nimmt Drogen. Er hat eine schwere Kindheit hinter sich und trauert seiner Mutter nach, die ebenfalls Polizistin war und in jungen Jahren ermordet wurde. Das bringt dem Leser zwar seine Gefühle näher und deutet auf die Motivation des Protagonisten hin, dennoch wird die Geschichte dadurch auch in die Länge gezogen. Diese traurigen Stellen hätten entweder gekürzt oder wesentlich gefühlvoller geschildert werden können. Schön fand ich die Idee, dass sich Zack um seine kleine Nachbarin kümmert und sie unterstützt. Genervt hat mich wiederum Zacks mangelnde Selbstkontrolle und seine Aggressionen, die er nicht in den Griff bekommt, sowie seine ständige Müdigkeit.

Die anderen Personen der Sondereinheit haben mir gut gefallen und da ab und zu aus ihrer Perspektive berichtet wurde, hat der Leser sie besser kennengelernt. Vor allem den blinden Beamten fand ich sehr interessant angelegt, ich hätte gerne noch mehr über ihn erfahren.

Viele Szenen waren sehr schnell und actionreich, sie würden bestimmt jede Menge Stoff für eine Buchverfilmung liefern. Die Handlung war teilweise sehr brutal, ließ sich aber noch ohne zu großen Ekel lesen.
Der Plot war insgesamt spannend und es wurde nicht langweilig, da stets etwas passierte.

Der Schluss hat mir jedoch nicht so gut gefallen. Zwar war die Auflösung nervenaufreibend und äußerst spannend geschrieben, sowie in sich schlüssig, jedoch hatte ich auf den letzten Seiten das Gefühl, dass offene Fragen nur noch schnell hintereinander abgearbeitet wurden. Darum hätte man sich gerne etwas bemühen und die Handlung eindrucksvoller gestalten können. Das Ende war etwas seltsam und ich frage mich, ob noch ein weiterer Band folgen wird.

Insgesamt hat mir das Buch trotz dem etwas enttäuschenden Ende gut gefallen und ich habe zwischen drei und vier Sternen geschwankt. Da das Buch aber sehr spannend war und ich die ungewöhnliche Zusammensetzung der Sondereinheit so gerne mochte, runde ich gerne auf!