Rezension

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Temporeicher Horror-Schocker!

Red Sky - Nate Southard

Red Sky
von Nate Southard

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Festa Verlag ist nicht erst seit gestern für kompromisslose Horrorliteratur bekannt. Genregrößen wie Jungautoren haben bei Festa inzwischen ihren Platz gefunden und Fans schätzen die hohe Qualität der ausgewählten Schriftsteller. Nun gibt es einen weiteren Namen, den Horrorliebhaber sich unbedingt merken sollten: Nate Southard. Mit seinem Erstlingswerk “Red Sky” hat er es direkt geschafft, einen ordentlichen Eindruck zu hinterlassen.

Wenn ich hierbei jedoch von “Horror” schreibe, dann meine ich keinen schaurigen Grusel, sondern harte Actionkost mit ultrabrutalen Schockmomenten. Demzufolge dürfte “Red Sky” nicht Jedermanns Sache sein. Auf der anderen Seite werden Genrefans auf jeden Fall ihre helle Freude daran haben. Versprochen.

Der Inhalt ist schnell zusammengefasst: Danny und sein durchgeknallter Partner wollen eine Bank ausrauben, doch die Aktion geht gründlich schief und sie müssen teilweise schwerverletzt fliehen. Mit einer weiblichen Geisel im Schlepptau, versuchen die Flüchtenden ihr Glück in der Wüste von New Mexico, auf der Suche nach einem Versteck. Dort stoßen sie auf eine stillgelegte, heruntergekommene Fabrik, wo sie hoffen, eine Weile untertauchen und weitere Pläne machen zu können. Doch es dauert nicht lange und wie aus dem Nichts tauchen plötzlich Militärhubschrauber und schwerbewaffnete Soldaten mit Gasmasken auf, die die Fabrik umstellen und anscheinend auf alles schießen, was sich bewegt. So viel Aufwand wegen einem verpatzten Bankraub? Wohl kaum.

Spätestens wenn kurz darauf die Nacht einbricht, stellt sich schließlich heraus, was da in Wahrheit gespielt wird und dass das Militär noch das kleinere Übel für unsere Protagonisten darstellt. Denn in der Wüste um die Fabrik herum lauern blutdürstende Wesen, die Neuankömmlinge nicht gerade als Freunde betrachten. Für die Gruppe um Danny beginnt ein grausamer Kampf ums Überleben.

Diese Art von Story ist zugegebenermaßen weder neu noch mit besonderem Einfallsreichtum gesegnet. Sie ist aber unglaublich packend erzählt. Was als abgebrühter, mit feinsten Dialogen gespickter Action-Thriller beginnt, steigert sich immer mehr zu einem waschechten Horror-Schocker und so geht es dementsprechend schonungslos, hart und brutal zu. Die Atmosphäre ist stets von einer dichten Spannung durchzogen und lässt das unfassbare Grauen in der Fabrik erschreckend lebendig wirken. Man hat mitunter das Gefühl, mitten in einem blutigen Horrorfilm zu stecken. Dass das Buch dabei teilweise an eine Mischung aus “28 Days Later” und “Resident Evil” erinnert, ist ein zusätzlicher Pluspunkt, da man sich als Horrorfan sofort gut aufgehoben fühlt.

(Erwachsene) Leser, die sich im Horrorgenre zuhause fühlen, sollten hier definitiv zugreifen. Sie werden es nicht bereuen!