Rezension

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Terry Pratchett - MacBest

MacBest - Terry Pratchett

MacBest
von Terry Pratchett

Bewertet mit 5 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Nachdem er den König erdolcht hat, besteigt der finstere Herzog Felmet gemeinsam mit seiner unausstehlichen Gattin den Thron. Der wahre Thronerbe, ein zweijähriger Junge, wurde indes von fahrenden Schauspielern adoptiert. Nur ein unschlagbares Team kann jetzt noch helfen: der Geist des Königs, Gevatter Tod und Oma Wetterwachs mit ihren hexenden Freundinnen. Gemeinsam ersinnen sie einen unglaublichen Plan, der selbst Shakespeares Macbeth das Fürchten und Lachen zugleich lehren würde... *Quelle*

Zum Autor: 
Terry Pratchett, geboren 1948 in Beaconsfield, England, erfand in den Achtzigerjahren eine ungemein flache Welt, die auf dem Rücken von vier Elefanten und einer Riesenschildkröte ruht, und hatte damit einen schier unglaublichen Erfolg: Ein Prozent aller in Großbritannien verkauften Bücher sind Scheibenweltromane. Jeder achte Deutsche besitzt ein Pratchett-Buch. Bei Piper liegen der erste Scheibenweltroman »Die Farben der Magie« sowie die frühen Bände um Rincewind, Gevatter Tod, die Hexen und die Wachen vor – Meisterwerke, die unter den Fans einhellig als nach wie vor unerreicht gelten. Terry Pratchett erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den »World Fantasy Lifetime Achievement Award« 2010. Zuletzt lebte der Autor in einem Anwesen in Broad Chalke in der Grafschaft Wiltshire, wo er am 12. März 2015 verstarb.

Meinung: 
MacBest ist der 6. Band der Scheibenwelt-Reihe, daher besteht beim Weiterlesen Spoilergefahr!

Seit langer Zeit habe ich keinen Scheibenwelt-Roman mehr gelesen, obwohl ich großer Fan von Terry Pratchett bin. Daher schnappte ich mir nun MacBest, den 6. Band der Scheibenwelt-Serie und gleichzeitiger Auftakt um die Hexen.

Die Hauptcharaktere sind die drei Hexen Esmeralda "Oma" Wetterwachs (die wohl mächtigste Hexe im Königreich Lancre, eine hagere Person, die oft schroff und humorlos gegenüber ihren Mitmenschen ist, aber sich trotzdem sehr für sie einsetzt und gleichzeitig immer ihren Willen durchsetzt), Gytha "Nanny" Ogg (das genaue Gegenteil von Oma Wetterwachs, sie ist sehr lebenslustig, humorvoll, singt und trinkt gerne und hat zahllose Nachkommen und einen furchteinflößenden Kater namens Greebo) und Magrat Knoblauch (sie ist die jüngste im Bunde, wurde von Gütchen Wemper ausgebildet und beschäftigt sich insbesondere mit Heilpflanzenkunde).

Als erwähnenswerte Nebenfiguren agieren Lord Felmet (der neurotische und unter einem Waschzwang leidende Lord erdolcht König Verence, um die Herrschaft von Lancre zu erlangen) und der junge Tomjon (er wurde nach dem Tod des Königs von dem Theaterdirektor Vitoller adoptiert und weiß nichts über seine wahre Herkunft).

Die humorvolle Geschichte wird komplett in der 3. Person erzählt, die Perspektiven wechseln sich zwischen den Hexen, Lord Felmet und der Theatergruppe um Tomjon ab, sodass der Leser einen lückenlosen Einblick in die Gedanken und Handlungen der einzelnen Personen bekommt.

Wie der Titel schon sagt, ist die Geschichte eine Anlehnung an Shakespeares "MacBeth", worauf zahlreiche Zitate und Anspielungen hinweisen. Selbst wenn man dieses Drama nicht kennt, tut dies der Geschichte keinerlei Abbruch, es ist hierfür kein Grund- oder Vorwissen erforderlich. Terry Pratchett vermittelt hier auch ein wenig Sozialkritik, denn, ohne spoilern zu wollen, wird im übertragenen Sinn davor gewarnt, nicht alles, was in den Medien berichtet wird, auch für bare Münze zu nehmen.

Fazit: 
Auch mit MacBest, dem 6. Scheibenwelt-Roman, konnte Terry Pratchett mich wieder begeistern. Die Geschichte ist humorvoll, kreativ und sehr unterhaltsam, was vor allem an den 3 Protagonistinnen, so verschieden sie auch sind, und den witzigen Dialogen liegt.