Rezension

Tessa ade! Mir reicht der erste Band

After passion
von Anna Todd

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt

Ihr ganzes Leben lang hat Tessa Young darauf hingearbeitet: Ihren Start an der Uni. Doch der gestaltet sich ganz anders als geplant, als sich herausstellt, dass das wohlbehütete und streng erzogene Good Girl mit einer Punkerin zusammenwohnt. Die mit Hardin Scott befreundet ist - einem Bad Boy, wie er im Buche steht. Und als er in Tessas Leben tritt, verändert sich alles...

Meine Meinung

Sagen wir es so: Ich denke, ich weiß, warum das Buch so eine Sogwirkung auf viele hat und so erfolgreich ist. Aber ich finde es schade, dass die Trends sich so entwickeln.

Die Gestaltung hat mir gleich sehr gut gefallen - dezent, aber gleichzeitig auffällig. Der Grauton und das Rankenmuster mag ich, auch den Kontrast zum Neonpink. Diesen "Softtouch" beim Cover mag ich eigentlich auch, aber leider wird es während des Lesens dadurch durch Fingerabdrücke ziemlich schmierig.

Trotz seines Umfangs von 700 Seiten liest sich "After Passion" sehr schnell weg. Der Schreibstil ist anspruchsvoller, als bei Büchern, die ich aus dem Genre kenne, aber dadurch nicht weniger flüssig. Ich verstehe allerdings nicht ganz, warum man hier vor der Veröffentlichung nicht extrem gekürzt hat. Vom Inhalt her passiert hier nicht viel mehr als in einem Abbi Glines-Buch oder ähnlichem - sich plot-technisch ständig im Kreis zu drehen, bringt es nicht so.

Dass es eine Menge Klischees gibt, war ja abzusehen - das erwartet man, wenn man so ein Buch zur Hand nimmt, und daher werde ich es auch gar nicht ankreiden. Zur Geschichte im Gesamten habe ich aber doch einiges an Kritik.
Es beginnt mit dem Prolog - soo schwülstig. Darin blickt Tessa quasi schon auf alles zurück, was in den nächsten 700 Seiten eben passieren wird und tut so, als wäre das alles total weltbewegend. Nicht so mein Fall.
Mein größtes Problem war Tessa als Protagonistin. Die Hälfte des Buches verbringt sie damit, zu weinen und sich selbst zu bemitleiden, weil sie es mit Hardin ja so schwer hat. Sie macht zwar eine Entwicklung durch, die in einigen Zügen positiv ist, verliert dabei aber meiner Meinung nach auch einen Teil ihrer selbst.
Sie behauptet ständig, irgendwelche Prinzipien oder Eigenschaften zu haben und beweist dann eine Seite später durch ihr Handeln das Gegenteil. Z.B. dass ihr Freund Noah ihr soo viel bedeutet, ist für mich immer nur eine leere Behauptung geblieben. Oder anderes Beispiel: Sie erlebt eine Party und es ist der schrecklichste Abend ihres Lebens und ach du meine Güte, wie kann man bloß auf Partys gehen, das wird sie nie wieder tun, und gleich bei nächster Gelegenheit geht sie wieder mit (und bereut es dann wieder auf die gleiche Weise und immer so weiter).

Das einzige Interessante am Buch ist wirklich Hardin. Man will wissen, warum er sich so verhält und was ihn zu dem gemacht hat, der er jetzt ist.

Die Streitereien der beiden waren vielleicht bei den ersten zwei drei Szenen noch unterhaltsam, nerven aber irgendwann nur noch, weil man sowieso immer weiß, dass sie schon einen neuen Punkt finden werden, um sich nach jeder sexreichen Versöhnung gleich wieder in die Haare zu kriegen. Da noch so viele Bände folgen, ist es auch eher unwahrscheinlich, dass irgendeiner davon zu einer endgültigen Trennung führt.

Fazit

Meiner Meinung nach nicht viel besser oder anders als Abbi Glines & Co., mit denen ich mich auch schon nicht recht anfreunden konnte. Gut zu lesen, aber im Endeffekt immer dasselbe und Tessa hat es sich mit mir so gründlich verdorben, dass ich gar nicht wissen will, was sie in den anderen 3 Bänden noch durchmachen wird.