Rezension

Teufel mal ganz anders - schöne Idee

Devil's Daughter 1: Königreich der Unterwelt - Lilyan C. Wood

Devil's Daughter 1: Königreich der Unterwelt
von Lilyan C. Wood

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als Kunststudentin hat Lucile immer wieder mit Gemälden aus den unterschiedlichsten Epochen zu tun. Häufig begegnen ihr dabei Engel in den verschiedensten Stilrichtungen. Doch eines haben die himmlischen Wesen immer gemeinsam. Für Lucile werden sie zu grausamen Dämonen, die sie aus der Bahn werfen und für Angst und Schrecken sorgen. Allerdings bemerken die Menschen in ihrer Umgebung diese Veränderungen nicht. Erst als Lucile auf Felix trifft, scheint sie einen Seelenverwandten gefunden zu haben. Welche Verbindung tatsächlich zwischen den beiden besteht, ahnt zu dem Zeitpunkt jedoch noch niemand…

 

Zu Beginn teilt sich die Geschichte in zwei unterschiedliche Perspektiven, die getrennt voneinander laufende Handlungen präsentieren. Auf der einen Seite ist da Lucia, die Tochter des Teufelkönigs, die in die Schlachten zwischen Teufeln und Engeln verwickelt ist und nebenbei versucht die Pflichten einer Prinzessin zu erfüllen. Die temperamentvolle, junge Frau stößt dabei immer wieder an ihre Grenzen, denn eigentlich möchte sie nur, an der Seite ihres Vaters, für das eigene Volk kämpfen und siegen.

Der andere Strang ist aus der Ich-Perspektive von Lucile erzählt und gibt die Möglichkeit, die Studentin genauer kennen zu lernen. Auch ihr Leben wird immer wieder von Engeln durcheinander gebracht, allerdings auf eine ganz andere Weise als bei Lucia.

Nach und nach wird deutlich, wie eng die beiden Frauen miteinander verbunden sind. Sie sind sich ähnlicher, als es zunächst wirkt und auch die Herausforderungen, die auf sie warten, sind nicht völlig verschieden. Und so verschmelzen auch die Handlungsstränge und ergeben ein großes Gesamtbild, voller Teufel und Engel.

 

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, ich habe mich von Anfang an gut mitgenommen gefühlt.

Sehr gut gefallen hat mir die stetig anwachsende Magie in der Geschichte. Man bekommt immer intensivere Einblicke in die Fähigkeiten der unterschiedlichen Spezies. Interessant fand ich die Idee, die Engel nicht als gute, sanftmütige, liebevolle Wesen zu präsentieren. So erstrahlen auch die Teufel in einem ganz anderen Licht.

Im Verlauf der Handlung wird es temporeicher, spannender und stellenweise auch sehr gefühlvoll. Die Welt von Lucia hat mir vom Aufbau und der Gesamten Atmosphäre etwas besser gefallen. Obwohl oder vielleicht gerade weil es nicht so modern ist, fand ich die bildhaften Eindrücke von ihrem zu Hause sehr schön. Deswegen fand ich es etwas schade, dass man den Hauptteil der Geschichte in Luciles Welt, und damit quasi in unserer, verbringt. Der Grund dafür ist allerdings nachvollziehbar und ergibt sich aus der Entwicklung in der Geschichte.

 

Eine tolle Idee, die bildhaft und ereignisreich präsentiert ist. Ein altbekannter Streit zwischen Engeln und Teufeln, der mal so ganz anders umgesetzt ist, als man es sonst meistens erlebt.

 

Vielen Dank an den Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!