Rezension

Teufel weinen nicht

Teufel weinen nicht - Bettina Schlemmer

Teufel weinen nicht
von Bettina Schlemmer

Bewertet mit 5 Sternen

Die 22-jährige Lilith, genannt Lith, ist eine Rumtreiberin, die schon überall in den USA gewesen ist, doch jetzt zieht es sie innerlich nach New York. Da sie ungebunden ist, macht sie sich auf den Weg, auch wenn sie sich nicht erklären kann, warum es sie gerade im Winter in diese kalte Stadt zieht und nicht in den warmen Süden.

Seit sie ein Teenager ist zieht sie von einer Stadt in die nächste. Ihre Mutter starb, als sie fünf Jahre alt war, nach Aussagen von Mitarbeitern des Jugendamtes an einer Krankheit, doch sie hat andere Erinnerungen daran. Da sie ihren Vater nie gekannt hat, wurde sie von einem Kinderheim und von einer Pflegefamilie in die nächste abgeschoben. Doch nichts konnte sie halten, sie wollte ihr eigenes Leben führen und frei sein, sodass sie immer wieder abgehauen ist.

In New York angekommen hat sie das Glück, Arbeit auf einem Großmarkt zu finden. Die Arbeit ist hart, die Bezahlung schlecht und schwarz und auf soziale Kontakte legt sie keinen Wert. Im Gegensatz zu allen Erwartungen, wird sie der schweren körperlichen Arbeit gerecht und auch einer ihrer Kollegen, Rory, scheint an ihr interessiert. Er hilft ihr, sich in die Arbeit auf dem Großmarkt einzuleben und er vermittelt ihr den Kontakt zu einer leerstehenden Wohnung.

Doch genau in dieser Wohnung wird Lith eines Abends angegriffen. Sie schafft es, zu flüchten, aber die Verfolger sind hinter ihr her und definitiv nicht menschlich. Bereits schwer verletzt muss sie einsehen, dass sie keine Chance hat zu entkommen, doch da taucht ein junger Mann auf, der das Wesen, das sie verfolgt hat, tötet. Der junge Mann, Cai, nimmt Lith mit zu sich nach Hause und pflegt sie gesund, obwohl ihre Chancen auf Überleben sehr schlecht stehen. Wider erwartend heilen ihre Verletzungen vollständig und nach und nach kann sie Cai die Wahrheit entlocken, was passiert ist. Er ist Dämonenjäger und seine Aufgabe ist es, die Wesen, die nicht von dieser Welt sind, zu töten. Solch ein Wesen hatte Lith angegriffen, doch warum? Was ist an ihr, einer Streuerin, die sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält, so besonders, dass ein Wesen, das nicht von dieser Welt ist, sie jagt?

Cai hingegen ahnt, dass Lith noch nicht in Sicherheit ist, denn es gibt noch mehr Dämonen auf unserer Welt ... und seine Ahnung trügt ihn nicht.

Ich kann nur sagen, WOW, was für ein Buch, vor allem wenn man bedenkt, dass die Autorin erst 24 war, als es heraus kam, Wahnsinn. Der Plot ist wunderbar und sehr fantasievoll ausgearbeitet und vermischt Realität mit Fiktion. Die Protagonisten wurden sehr einzigartig und mit viel Tiefe in Szene gesetzt, wobei hier immer ein Hauch einer Ahnung mitschwang, wie sie sich entwickeln könnten. Fakt ist, dieses Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen, ja schlimmer noch, mich mit der Hoffnung auf einen 2. Band zurück gelassen, von dem ich sehr hoffe, dass dieser zumindest schon in Arbeit ist. Hier werde ich mich erkundigen, denn die Geschichte lässt definitiv sehr viel Spielraum für ein 2. Buch um Lilith und Cai, das ich nur zu gerne lesen würde.