Rezension

Teufelsbande

Teufelsbande - Andreas Franz, Daniel Holbe

Teufelsbande
von Andreas Franz Daniel Holbe

Bewertet mit 4 Sternen

Ein weiterer Band aus der Julia Durant-Reihe, die ich vor allem mit dem neuen Autor Daniel Holbe sehr gerne lese. In diesem Fall wird es, wie ich finde vor allen Dingen auch daher sehr interessant, da nicht nur Julia Durant, sondern auch ein weitere Charakter, einer anderen Reihe von Andreas Franz, Peter Brandt, eine Rolle spielt. Solche Gastauftritte haben irgendwie immer etwas Besonderes und in diesem Roman ist die Mischung einfach sehr gut gelungen.

Allein schon der Fall an sich ist dadurch interessant, dass er so viele Möglichkeiten bietet, da sowohl ein Bandenkrieg in der Rockerszene der Motorradclubs eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit ist, ebenso ist es aber auch durchaus wahrscheinlich, dass dies alles nur gestellt ist, um eventuell eine eher aus privaten Motiven motivierte Tat zu vertuschen. Zwei sehr konträre Ermittlungsstränge, die verfolgt werden müssen und bei denen lange nicht klar ist, welcher am Ende zum Ziel führen wird. Das noch gepaart mit der Tatsache, dass bereichsübergreifend ermittelt werden muss, da eine eindeutige Zuständigkeit Frankfurts bzw. Offenbachs nicht eindeutig klar ist. Dabei macht es auch einfach Spaß und bringt ein wenig Abwechslung in den Krimi, wie die Arbeitsmoral und Haltung der beiden Ermittlungsstandorte zueinander ist und dass Brandt und Durant es trotzdem schaffen ein sehr gutes Team zu bilden. Wobei ich auch sagen muss, dass ich Peter Brandt als Charakter sehr sympathisch finde, zumindest, soweit man ihn in diesem Krimi kennenlernt, kannte ich ihn vorher nämlich noch nicht. Dabei lernt man ihn auch genau im richtigen Maß kennen, denn die Mischung aus Szenen zum Privatleben der Ermittler und dem Fall ist sehr ausgewogen, denn der Fall überwiegt, aber man erfährt ausreichend Privates, um die Kommissare menschlicher und plastischer werden zu lassen.

Die Ermittlungen in der Rockerszene geben dem gesamten Krimi auch einfach eine spezielle Atmosphäre und gepaart mit einigen spannenden Wendungen und vor allem auch der Tatsache, dass man zwar schnell einiges an Wissen sammeln kann, aber einem die Verbindungsstücke erst nach und nach vor Augen kommen, ist der Krimi einfach spannend und sehr gut gelungen. Besonders auch, da die Auflösung auf jeden Fall sehr interessant ist, man sie nicht unbedingt so erwartet, aber im Gesamtkontext klar auf der Hand liegt.

Wieder ein sehr guter Julia Durant-Krimi, den ich nur empfehlen kann, vor allem, wenn man auch gern deutsche Krimis liest.