Rezension

The feminism punch

Rules for Being a Girl -

Rules for Being a Girl
von Candace Bushnell

Bewertet mit 4 Sternen

Der Anfang des Buches war für mich ein wenig schwierig, weil ich Marin zuerst unglaublich nervig fand. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass das auch die Intention war. Anfangs ist sie noch das Mädchen, das die Regeln befolgt und zwar merkt, dass sie etwas doof findet, ihre Gefühle jedoch selber nicht sonderlich ernst nimmt. Als dann das Ereignis mit dem Lehrer passiert verändert sich drastisch alles um sie herum.

Ich fand die Geschichte insgesamt unglaublich toll und nachvollziehbar geschrieben. Es gibt sehr gute Passagen und Marins Reaktionen im Laufe der Story konnte ich gut nachempfinden. Es ist einfach zu behaupten, dass man anders reagiert hätte oder bestimmt einen Spruch auf Lager gehabt hätte, um die andere Person in ihre Schranken zu weisen und seine eigenen Grenzen aufzuzeigen.

Mit Ungerechtigkeit konfrontiert zu werden, wenn man am wenigsten damit rechnet, ist nicht die Situation, in welcher man regulär besonders selbstbewusst und selbstsicher auftritt. Genau aus diesem Grunde empfand ich Marins Verhalten auch sehr verständlich. In ihrem Kopf gehen Gedanken umher, aber der Mund macht nicht mit, weil der Verstand und ihre Erziehung sagen, dass es falsch ist. Dass es sich nicht gehört.

Das Buch zeigt sehr schön auf, welchen Doppelstandards unsere Gesellschaft ausgesetzt ist. Es beschäftigt sich nicht nur mit Sexismus, sondern auch mit Rassismus und Diskriminierungen im allgemeinen, welche sich überall finden lassen. Es geschehen in diesem Buch so viele dieser realen Ungerechtigkeiten, dass mir manchmal die Spucke weg blieb, weil es mich so aufgeregt hat. Eben weil sie so real sind. Weil es auf einer täglichen Basis passiert. Dumme Sprüche, Kommentare, Heucheleien, Konformitäten, Schuldgefühle und Manipulation.